Zumstein und Zurbuchen: Doppelpass zwischen Eishockey und Schule
Am Nachwuchsturnier in Wichtrach feiern die Berner Talente David Zumstein und Tim Zurbuchen die Rückkehr auf heimisches Eis.
David Zumstein und Tim Zurbuchen sind Absolventen der Okanagan Hockey Academy und stehen in diesen Tagen für die L. A. Stars St. Pölten im Einsatz. Die Situation ist für die beiden Talente sehr speziell: Am internationalen Nachwuchsturnier in der Sagibachhalle trafen die beiden Berner in der ersten Partie ausgerechnet auf den HC Dragon/EHC Thun und verloren die Startpartie mit 3:6. Beide Spieler haben sämtliche Juniorenstufen in diesem Verein durchlaufen, sind jedoch für die nächsten Jahre für die L. A. Stars aus dem österreichischen St. Pölten im Einsatz. «Wir kennen nur ein Ziel, nämlich vorab diese Partie zu gewinnen», sagt David Zumstein. Der 16-jährige Stürmer will schliesslich seine Fortschritte beweisen, die er sich in seinem zweiten Jahr bei der Hockey Academy aneignen konnte. Zusammen mit seinem Berner Kollegen Tim Zurbuchen, der 15-jährige Goalie bestreitet seine erste Saison in Österreich, ist er für das Wichtracher Turnier in seine Heimat zurückgekehrt. «Wir werden in den vier Jahren unserer Ausbildung nicht oft Gelegenheit haben, nach Hause zu kommen», meint Zumstein. Das Engagement an der Hockey Academy sei doch recht aufwendig und erlaube höchstens an Feiertagen oder in den Ferien, in die Heimat zurückzukehren. Tatsächlich fährt man an der Okanagan Academy zweigleisig. «Die Schulausbildung mit der Matur als Abschluss steht ebenso wie das Eishockey im Vordergrund», sagt Tim Zurbuchen.
Ein ideales Sprungbrett
Eine ähnliche Institution wie die Okanagan Hockey Academy fehlt in der Schweiz. Okanagan ist die grösste Academy Kanadas und besitzt seit vier Jahren einen europäischen Sitz. Im vergangenen Mai feierte der erste Jahrgang dieser Schule seinen Abschluss inklusive der Matur. Tausendfünfhundert Eistrainings, dreihundert Krafttrainings, über zweihundert Spiele und dazu unzählige Theoriestunden werden die jungen Sportler nach den vier Jahren absolviert haben. «Ein riesiges Pensum, das jedoch auch viel Spass macht», weiss Zumstein. Er sieht diesen Aufwand keineswegs als zu hoch an, wenn er seinen Traum im Eishockeysport verwirklichen will. «Das Sprungbrett ist ideal. Als Trainer stehen unter anderem kanadische Ex-Profis zur Verfügung, die uns alles lehren, was es in diesem Sport braucht.» Und Zurbuchen, der sich inzwischen für eine Goaliekarriere entschieden hat, weiss: «Bei einer erfolgreichen Teilnahme ist es möglich, ein Hockeystipendium zu erhalten, was viele weitere Vorteile mit sich bringt.» Die L. A. Stars sind zurzeit in den Kategorien U-20, U-18 und U-16 in der internationalen österreichischen Liga mit Vertretern aus Ungarn, Tschechien und Kroatien integriert. Als jüngstes Team sowohl in dieser Liga als auch am Turnier in Wichtrach wird die Aufgabe nicht einfach. Doch für die beiden jungen Berner Talente zählt nun vorerst das Sammeln von Erfahrungen, und dazu gehört auch die Verarbeitung von Niederlagen.
Die bisherigen Resultate:
26.12.2013:
EV Zug (SUI) - SCL Young Tigers (SUI) 6:7 n.P.
HC Dragon/Thun (SUI) - Gladiators Trnava (SVK) 6:3
27.12.2013:
HC Dragon/Thun (SUI) - L.A. Stars St. Pölten (AUT) 6:3
Gladiators Trnava (SVK) - EV Zug (SUI) 3:10
28.12.2013:
HC Dragon/Thun - EV Zug 2:10
L.A. Stars St. Pölten (AUT) - SCL Young Tigers 4:6
29.12.2013 (Spiel 1):
EV Zug - L.A. Stars St. Pölten (AUT) 5:1
SCL Young Tigers - Gladiators Trnava (SVK) 6:4