Zivilschutz: Noch keine weiteren Austritte
Die Gemeinden der ZSO Worb-Bigenthal wollen ihre Zivilschützer nicht mehr nach Köniz in die Ausbildung schicken. Andere Gemeinden folgen ihnen vorerst nicht. Obwohl auch sie Kritik üben.
Quentin Schlapbach, Berner Zeitung BZ
Eine Gemeinde fehlt noch. Am 3. Dezember wird die Gemeindeversammlung Vechigen darüber befinden, ob auch sie in Zukunft ihre Zivilschützer nicht mehr nach Köniz, sondern nach Spiez in die Ausbildung schicken will (wir berichteten). Sagt Vechigen Ja, haben alle sieben Gemeinden der ZSO Worb-Bigenthal dem Austritt aus dem regionalen Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz Bern-Mittelland (RKZ BBM) zugestimmt. Sie würden geschlossen auf Ende Jahr den laufenden Vertrag kündigen. Nach zwei Jahren Kündigungsfrist wären sie dann nicht mehr Mitglied im Gemeindeverbund.
Berns Sonderstellung
Drei Gründe machen die Austrittswilligen für ihren Entscheid geltend: die schlechte Ausbildungsqualität, die problematische Führung des Finanzhaushaltes und – besonders schwerwiegend – die Sonderstellung der ZSO Bern plus. Die Stadt Bern und sieben umliegende Gemeinden schicken ihre Zivilschützer auch nach Köniz in die Ausbildung, müssen aber für dieselben Leistungen nur einen Bruchteil der Kosten tragen. Weil sie nicht Mitglied im Verbund sind.
«Das ist stossend», sagt Hansjörg Kurt, Gemeinderat von Konolfingen. Allerdings sieht er die Zwickmühle, in der sich die Führung des RKZ BBM befindet. «Würde die ZSO Bern plus ihre Zivilschützer in einem anderen Zentrum ausbilden, fehlt sofort viel Geld.» Heute bezieht die ZSO Bern plus ihre Leisungen zum Pauschalbetrag von jährlich 120 000 Franken. Trotz allem Verständnis: Auch Kurt war in der Vergangenheit mit den Vorgängen am RKZ BBM nicht immer zufrieden. Seine Gemeinde gehört der ZSO Kiesental an. Gemeinsam mit der ZSO Aaretal übten sie Kritik an der Führung des RKZ BBM. «Auch wir haben Ende 2014 die Ausbildungsqualität kritisiert», sagt Kurt. Sich nun aber der Nachbarorganisation anschliessen, will Kurt nicht. «Man muss dem Ausbildungszentrum die Zeit lassen, um sich zu verbessern. Wir anerkennen die Massnahmen, die bezüglich Qualitätsentwicklung in den vergangenen Monaten ergriffen wurden.»
Die Finanzen als Vorbehalt
Einen Vorbehalt hat Kurt jedoch. Sollten die Kosten pro Einwohner steigen, nachdem die Gemeinden des ZSO Worb-Bigenthal den Verbund geschlossen verlassen, könnte ein Austritt auch in Konolfingen wieder zum Thema werden. «Es kann nicht sein, dass wir für dieselben Leistungen dann noch mehr bezahlen müssten», sagt Kurt. Das RKZ BBM müsste sich folglich mit den gegebenen Mitteln begnügen. Oder es droht eine nächste Austrittswelle.
Berns Sonderstellung
Drei Gründe machen die Austrittswilligen für ihren Entscheid geltend: die schlechte Ausbildungsqualität, die problematische Führung des Finanzhaushaltes und – besonders schwerwiegend – die Sonderstellung der ZSO Bern plus. Die Stadt Bern und sieben umliegende Gemeinden schicken ihre Zivilschützer auch nach Köniz in die Ausbildung, müssen aber für dieselben Leistungen nur einen Bruchteil der Kosten tragen. Weil sie nicht Mitglied im Verbund sind.
«Das ist stossend», sagt Hansjörg Kurt, Gemeinderat von Konolfingen. Allerdings sieht er die Zwickmühle, in der sich die Führung des RKZ BBM befindet. «Würde die ZSO Bern plus ihre Zivilschützer in einem anderen Zentrum ausbilden, fehlt sofort viel Geld.» Heute bezieht die ZSO Bern plus ihre Leisungen zum Pauschalbetrag von jährlich 120 000 Franken. Trotz allem Verständnis: Auch Kurt war in der Vergangenheit mit den Vorgängen am RKZ BBM nicht immer zufrieden. Seine Gemeinde gehört der ZSO Kiesental an. Gemeinsam mit der ZSO Aaretal übten sie Kritik an der Führung des RKZ BBM. «Auch wir haben Ende 2014 die Ausbildungsqualität kritisiert», sagt Kurt. Sich nun aber der Nachbarorganisation anschliessen, will Kurt nicht. «Man muss dem Ausbildungszentrum die Zeit lassen, um sich zu verbessern. Wir anerkennen die Massnahmen, die bezüglich Qualitätsentwicklung in den vergangenen Monaten ergriffen wurden.»
Die Finanzen als Vorbehalt
Einen Vorbehalt hat Kurt jedoch. Sollten die Kosten pro Einwohner steigen, nachdem die Gemeinden des ZSO Worb-Bigenthal den Verbund geschlossen verlassen, könnte ein Austritt auch in Konolfingen wieder zum Thema werden. «Es kann nicht sein, dass wir für dieselben Leistungen dann noch mehr bezahlen müssten», sagt Kurt. Das RKZ BBM müsste sich folglich mit den gegebenen Mitteln begnügen. Oder es droht eine nächste Austrittswelle.