Zäziwil und Umgebung: Plötzliches und massives Bienensterben

Seit Samstagmorgen beobachten Imkerinnen und Imker im Raum Grosshöchstetten-Zäziwil-Mirchel mit grosser Sorge plötzliches und massives Bienensterben. Vor ihren Bienenkästen und auf den Flugbrettern finden sie massenhaft tote oder sterbende erwachsene Bienen und Brut.

Willi Blaser

An einer ausserordentlichen Krisensitzung wurden der Umfang des Bienensterbens diskutiert und Massnahmen getroffen. „Aktuell sind an 25 Ständen rund 130 Bienenvölker betroffen. Dabei handelt es sich vor allem um starke Völker, solche die jetzt Nektar eintragen um die Brut zu versorgen und Honigvorräte anzulegen“,  erklärt Walter Leuenberger, Präsident des Bienenzüchtervereins Zäziwil. Dies sei besonders schmerzlich, weil die Imker in den letzten Jahren mit der Varroa Milbe und Bienenkrankheiten zu kämpfen hatten, sagt er weiter.

 

Hans Rudolf Rettenmund, ein betroffener Imker gegenüber BERN-OST: "Es tötete sie kehrichtschaufelweise."

 

Akute Vergiftung? - Testresultate erst in zwei Wochen

 

Das plötzliche Bienensterben deutet auf eine akute Vergiftung hin. „Die Bienen müssen mit einer toxischen Substanz in Kontakt gekommen sein. Deshalb werden die Bienen und Pflanzenproben aus Landwirtschaftsbetrieben der Region mit Unterstützung des Bienengesundheitsdienstes sowie dem Pflanzenschutzdienst untersucht“, erklärt Walter Leuenberger sie Situation. Mit Ergebnissen der aufwändigen Tests könne jedoch erst in zwei Wochen gerechnet werden.

 

Die Imker befürchten, dass solche Völker, die nicht ganz absterben, durch den Verlust dermassen geschwächt sind, dass sie anfällig für Krankheiten sind. Dies sind auch schon jetzt schlechte Voraussetzungen für die Überwinterung.

 

Der Verlust für die Imker wird auf bis zu 1‘000 Franken pro Volk geschätzt. Die Imker sind sich einig. „Wir müssen die Ursache für die Vergiftung finden und diese eliminieren. Nur so können solche Katastrophen verhindert werden“, beschreibt Walter Leuenberger das Ergebnis der Krisensitzung.
 

Die Imkerinnen und Imker seien sich weiter einig: "Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden."


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Erstellt: 29.04.2014
Geändert: 29.04.2014
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