Zäziwil - Zukunft bringt dunkelrote Zahlen
Die Turnhalle Zäziwil war gut besucht an diesem Mittwochabend. Die Aussichten sind einerseits trüb, da ein happige Steuererhöhung vor der Tür steht. Andererseits soll die Gemeinde ein zweckmässiges Schulhaus erhalten. Ob die Bevölkerung dies will, zeigt sich nächstes Jahr.
Wie Gemeinderat Christoph Iseli betonte, "beginnt die Gemeindeversammlung mit einem Höhepunkt, der Ehrung der Jungbürgerinnen und Jungbürger." Vier junge Frauen und drei junge Männer erhielten den Bürgerbrief. Es sind dies: Annika Glauser, Luana Burri, Angela Oppliger, Linda Flückiger, Nicolo Schenk, Janick Jordi und Jonas Bühler.
Budget für nächstes Jahr
Zäziwil budgetiert im allgemeinen Haushalt ein Defizit von 249'000 Franken. Bei den Spezialfinanzierungen wird mit einem Minus von 10'000 Franken gerechnet. Mit anderen Worten fehlen Ende nächsten Jahres eine Viertelmillion Franken in der Kasse. Das Budget wird von den Anwesenden einstimmig genehmigt.
Düsterer Ausblick auf die nächsten Jahre
"Wir müssen den Gürtel so schnallen, dass wir noch atmen können", sagt Gemeinderätin Manuela Hofer Fuchser. Ab 2024 rechnet Zäziwil mit einer Steuererhöhung auf 1.89. Der heutige Satz liegt bei 1.69 Einheiten. Grund dafür sind Investitionen in den Ausbau der Schule. Da kommen Kosten zwischen acht und zehn Millionen Franken auf die Gemeinde zu. Deshalb wird nächsten Dezember eine Steuererhöhung zur Abstimmung vorgelegt.
Trotz einer Steuererhöhung rechnet Zäziwil für die nächsten vier Jahre mit happigen Defiziten von insgesamt 2.1 Millionen Franken, was zu einem Abbau des Eigenkapitals führt. Das massgebliche Eigenkapital beträgt 2027 noch 3'000 Franken pro Einwohner:in, die Nettoverschuldung kommt auf 3'200 Franken pro Einwohner:in. Die geplante Sanierung der Schule belastet die Gemeinde stark. Trotz Steuererhöhung verfehlt Zäziwil das Ziel eines ausgeglichenen Finanzhaushalts.
Änderung Organisationsreglement für die Sekundarschule
Gemeinderätin Yvonne Thierstein informierte über das Geschehen an der Schule. Der Vertrag mit der Sek Grosshöchsten werde aufgelöst, deshalb muss das Organisationsreglement der Gemeinde angepasst werden, welches einstimmig genehmigt wurde. Bereits früher wurde beschlossen, dass die Gemeinde das durchlässige Schulmodell einführt.
Schulraumplanung
Am 12. März wird an der Urne über den Kredit für den Ausbau der Schule abgestimmt. Wie hoch dieser Kredit sein wird, ist noch nicht bekannt. Den Entscheid dafür fällt der Gemeinderat im neuen Jahr. An einem Informationsanlass am 22. Februar wird dies der Bevölkerung mitgeteilt.
Umnutzung Landi-Gebäude
Im Mai sagten rund 80 Prozent der Bevölkerung Ja zum Kauf der Landi. Das Baugesuch wurde vorbereitet und geht nun ans Regierungsstatthalteramt. "Wir rechnen mit einem Baustart Frühling und voraussichtlich einer Fertigstellung im November nächsten Jahres", sagt Gemeinderat Jürg Ramseier. Eine Zwischennutzung des Gebäudes als Lager sei bis dahin möglich.
[i] Es waren 54 Stimmberechtigte anwesend. Bei aktuell 1'214 Stimmberechtigten ergibt dies eine Stimmbeteiligung von vier Prozent.