Zäziwil - Sport, Spiel und einige Sorgen zum Jubiläum

Im Brächetendorf Zäziwil hat Hornussen eine lange Tradition. Am Freitag, 5. Oktober, feiert die Gesellschaft das 100-Jahr-Jubiläum. Sorgen bereitet ihr vor allem der Weggang von Spielern.

Walter Friedli, Wochen-Zeitung

Von der Gründung der Hornussergesellschaft Zäziwil im Jahre 1901 bis ins Jahr 1913 sind keine Unterlagen mehr vorhanden. Man weiss nur, und das wohl aus alten Kirchenprotokollen, dass die Gebrüder Hans und Gottlieb Liechti aus Hinterlenzligen die treibenden Kräfte waren. Es ist auch bekannt, und das belegt eine Festkarte, dass das Oberemmentalische Hornusserfest 1913 in der Eyweid und im Moos durchgeführt wurde. Bereits im Jahre 1914 beschafften sich die Zäziwiler eine eigene Fahne.

Einige Jahre später, im Jahre 1924 wurde der heute noch bestehende Kirchgemeindeverband gegründet. Die Statuten wurden damals in einem «Appel» mit Maschinenschrift festgelegt und durch einen Notar abgestempelt. Drei Jahre später wird beschlossen, den bestehenden alten «Bock» aufzurüsten und mit «Flügel» zu versehen. Die Arbeit, die durch die Eisenmöbelfabrik Biglen ausgeführt wurde, kostete 30 Franken. In derselben Zeit, man schrieb das Jahr 1933, wurden neue Statuten ausgearbeitet, nach denen sich die Gesellschaft während Jahrzehnten richtete.

Meilensteine und Erfolge

Ein Meilenstein war die Gründung der B-Mannschaft im Jahre 1985. Auf Initiative des damaligen Präsidenten, Max Brönimann, der während längerer Zeit schon versucht hat ein Reserveteam zu gründen, konnte sein Wunsch nun verwirklicht werden. Die Hornusserhütte wurde auch in seiner Zeit erbaut. Die Gesellschaft blieb weiterhin erfolgreich, und sogar die B-Mannschaft konnte grosse Erfolge feiern.

Zu den grössten Erfolgen gehören zweifellos die Siege an den Interkantonalen Hornusserfesten von Chur 1980 und Oberlindach 1989. Ganz vordere Plazierungen gab es aber auch an Eidgenössischen Festen. So belegten die Zäziwiler in der nur ein einziges Mal existierenden Elitekategorie in Kappelen 1988 den dritten Rang.

Drei Jahre vorher gewannen sie in Studen in der 1. Stärkeklasse das dritte Horn. Gegen zwanzig Mal kehrten sie von einen Verbandsfest horngeschmückt nach Hause. Bei den Einzelschlägern hatten sie auch lange Zeit einen Trumpf in der Mannschaft. Der leider allzufrüh verstorbene Eduard Liechti war während vieler Jahre ein gefürchteter Langschläger, der erst bezwungen sein musste. In der im Jahre 1993 ins Leben gerufenen Schweizer Hornussermeisterschaft ist eine durchzogene Bilanz auszumachen.

Auf- und Abstiege von der NLA in die NLB und umgekehrt waren in loser Folge festzustellen. Die B-Mannschaft konnte ein paar Jahre nach ihrer Gründung bereits die ersten Erfolge feiern. Die zwei Siege am Verbandsfest in Aefligen 1989 und in Rüdtligen 1990 sollten jedoch bis heute die einzigen Horngewinne bleiben.

Im Umbruch

Was in den letzten Jahren deutlich festzustellen war, sind die vielen Abgänge. Manchmal gelang es, sie mit Zuzügen zu kompensieren. In den letzten paar Jahren hat die Gesellschaft insgesamt eine ganze Mannschaft verloren. Die dadurch entstandenen vielen Niederlagen bei den Meisterschaftsspielen sind nicht gerade dazu da, das Selbstvertrauen zu stärken. So muss die A-Mannschaft mit Spielern antreten, die Leistungsmässig in der obersten Spielklasse nicht genügen.

Die Junghornusserbetreuer Charles Dolder und Christian Liechti können auf neun zuverlässige Junge zählen. Einige, vor allem Patrick Burri, erreichen schon beachtliche Leistungen. Ein paar der Jugendlichen spielen auch mit der B-Mannschaft, wenn Not am Mann ist. Sie spielen die Emmentalische Junghonusser-Meisterschaft zusammen mit Oberthal und Reutenen in einer Mannschaft.

Die Jubiläumsfeier

Das Jubiläum 100 Jahre Zäziwil wird neben dem eigentlichen Jubiläumsakt vor allem mit Sport und Spiel gefeiert. Die Zäziwiler haben sich einiges vorgenommen im sportlichen Sektor. Bereits eine Woche vor dem Jubiläum fand am Sonntagmorgen der Wettkampf «Rund um die Moosegg» statt, während am Nachmittag ein Freunschaftshornussen mit zehn Mannschaften über die Bühne ging.

Eröffnet wurden die Feierlichkeiten jedoch von den Junghornussern aus der ganzen Schweiz, traten doch die je 16 besten jedes einzelnen Unterverbandes zu ihrem traditionellen Wettkampf an. Die Junghornusserinnen bestritten ebenfalls am gleichen Anlass einen Wettkampf, um ihre Siegerinnen zu ermitteln.
Am Freitag, 5. Oktober, um 20 Uhr, findet dann die eigentliche Jubiläumsfeier im Festzelt statt.

Die Zäziwiler sind sich ihrer Traditon bewusst und können mit einer Jubiläumsschrift aufwarten. Sie dokumentiert mit einigen Fotos die Geschichte der letzten hundert Jahre umfassend. Die Gesellschaft will aber nicht nur in die Vergangenheit schauen sondern auch mit Anlässen für die Jugend aufwarten. So finden jeweils an den Samstagabenden Veranstaltungen für sie statt.

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Erstellt: 04.10.2001
Geändert: 04.10.2001
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