Zäziwil - "Musikfachgeschäfte werden immer mehr vom Internethandel verdrängt"
Der Internethandel macht in der Musikbranche manchem Fachgeschäft den Garaus. Auch für Heinz Wenger von MHM Musik wurde es eng. Auf Ende Januar schliesst er den Laden.
Jakob Hofstetter, Wochen-Zeitung
«Das Geschäften war bereits in Lyssach hart», sagt Heinz Wenger. Dort hatte er sich 2006 selbständig gemacht, nachdem das A1-Musikhaus in Konkurs gegangen war. In diesem Unternehmen war Heinz Wenger bereits Mitarbeiter, als es noch in Zäziwil als Musikhaus Burkhalter betrieben wurde.
«An der Autobahnmeile in Lyssach waren wir das hinterste Geschäft. Zu uns kamen nur Leute, die uns ganz bewusst aufsuchen wollten», schaut Heinz Wenger zurück. Doch anfänglich brachten diese Kunden genügend Umsatz, um Heinz Wenger und seinen beiden Mitarbeitern ein Auskommen zu ermöglichen.
Zum Ort, wo seine Wiege stand
Der hohe Mietzins in Lyssach veranlasste Heinz Wenger, nach einem neuen Lokal zu suchen. Er fand es in einer ehemaligen Autoreparaturwerkstatt in Zäziwil, die seinen Verwandten gehört. So kehrte er 2011 mit dem Fachgeschäft für Musikinstrumente und Reparaturen an seinen Ursprungsort Zäziwil zurück.
Doch so richtig in Schwung kam das Geschäft nicht. «Der Internethandel macht unsere Branche total kaputt», sagt Wenger. Zwar würden noch heute Leute seine Beratung schätzen und auch den Reparaturservice nutzen. Den Kontakt mit den Kunden möge er sehr, sei es mit Anfängern, Fortgeschrittenen, Hobbymusikern oder auch Profis. Einer dieser Profis ist Peter Reber, der bereits seit Jahren zu seinen Kunden gehört.
Als hätte einer den Hahnen gedreht
«So schön diese Kundenkontakte auch sind: Um das Sortiment stets nach den neusten Trends ausrichten zu können und mir auch noch einen angemessenen Lohn auszahlen zu können, müsste ich mehr verkaufen können», ist für den Geschäftsinhaber klar. Letzten Sommer war der Umsatzrückgang so heftig wie noch nie, «wie jemand den Hahnen zugedreht hätte», schildert Heinz Wenger. «Dies schlug mir auf die Moral. In den Ferien konnte ich nicht mehr abschalten, kam nicht mehr zur Ruhe.» Dies war für ihn ein Zeichen, dass er etwas ändern musste, und zwar radikal.
Er beschloss, den Laden zu schliessen, so lange er dies noch freiwillig tun kann. War dies ein schmerzhafter Entscheid? «Nachdem ich mich zu diesem Schritt durchgerungen hatte, ging es mir besser. Nach den Monaten zwischen Hoffen und Bangen war der gefasste Entschluss für mich wie eine Befreiung.»
Heinz Wenger hat den Totalausverkauf eingeleitet und hofft nun, möglichst viele seiner immer noch etwa 70 Instrumente verkaufen zu können – wenn auch ohne Verdienst. Ende Januar wird er den Laden an der Thunstrasse 2 in Zäziwil dicht machen.
Den Reparaturservice gibts weiterhin
Wie geht es weiter? Zurzeit bereitet sich Heinz Wenger auf die Lastwagenprüfung vor. Eine Stelle habe er noch nicht, doch die Chancen, auf diesem Gebiet eine Stelle zu finden, seien gut, hat er in Erfahrung gebracht. «Ja, ich freue mich, nach 18 Jahren im Musikgeschäft eine neue Herausforderung anzunehmen», sagt er.
Doch ganz aus der Szene verabschieden will er sich auf keinen Fall. Einerseits wird er die Reparaturwerkstätte am selben Standort weiterhin betreiben, andererseits tritt er auch in Zukunft als Alleinunterhalter und zusammen mit der Band «Fätzer» auf.
«An der Autobahnmeile in Lyssach waren wir das hinterste Geschäft. Zu uns kamen nur Leute, die uns ganz bewusst aufsuchen wollten», schaut Heinz Wenger zurück. Doch anfänglich brachten diese Kunden genügend Umsatz, um Heinz Wenger und seinen beiden Mitarbeitern ein Auskommen zu ermöglichen.
Zum Ort, wo seine Wiege stand
Der hohe Mietzins in Lyssach veranlasste Heinz Wenger, nach einem neuen Lokal zu suchen. Er fand es in einer ehemaligen Autoreparaturwerkstatt in Zäziwil, die seinen Verwandten gehört. So kehrte er 2011 mit dem Fachgeschäft für Musikinstrumente und Reparaturen an seinen Ursprungsort Zäziwil zurück.
Doch so richtig in Schwung kam das Geschäft nicht. «Der Internethandel macht unsere Branche total kaputt», sagt Wenger. Zwar würden noch heute Leute seine Beratung schätzen und auch den Reparaturservice nutzen. Den Kontakt mit den Kunden möge er sehr, sei es mit Anfängern, Fortgeschrittenen, Hobbymusikern oder auch Profis. Einer dieser Profis ist Peter Reber, der bereits seit Jahren zu seinen Kunden gehört.
Als hätte einer den Hahnen gedreht
«So schön diese Kundenkontakte auch sind: Um das Sortiment stets nach den neusten Trends ausrichten zu können und mir auch noch einen angemessenen Lohn auszahlen zu können, müsste ich mehr verkaufen können», ist für den Geschäftsinhaber klar. Letzten Sommer war der Umsatzrückgang so heftig wie noch nie, «wie jemand den Hahnen zugedreht hätte», schildert Heinz Wenger. «Dies schlug mir auf die Moral. In den Ferien konnte ich nicht mehr abschalten, kam nicht mehr zur Ruhe.» Dies war für ihn ein Zeichen, dass er etwas ändern musste, und zwar radikal.
Er beschloss, den Laden zu schliessen, so lange er dies noch freiwillig tun kann. War dies ein schmerzhafter Entscheid? «Nachdem ich mich zu diesem Schritt durchgerungen hatte, ging es mir besser. Nach den Monaten zwischen Hoffen und Bangen war der gefasste Entschluss für mich wie eine Befreiung.»
Heinz Wenger hat den Totalausverkauf eingeleitet und hofft nun, möglichst viele seiner immer noch etwa 70 Instrumente verkaufen zu können – wenn auch ohne Verdienst. Ende Januar wird er den Laden an der Thunstrasse 2 in Zäziwil dicht machen.
Den Reparaturservice gibts weiterhin
Wie geht es weiter? Zurzeit bereitet sich Heinz Wenger auf die Lastwagenprüfung vor. Eine Stelle habe er noch nicht, doch die Chancen, auf diesem Gebiet eine Stelle zu finden, seien gut, hat er in Erfahrung gebracht. «Ja, ich freue mich, nach 18 Jahren im Musikgeschäft eine neue Herausforderung anzunehmen», sagt er.
Doch ganz aus der Szene verabschieden will er sich auf keinen Fall. Einerseits wird er die Reparaturwerkstätte am selben Standort weiterhin betreiben, andererseits tritt er auch in Zukunft als Alleinunterhalter und zusammen mit der Band «Fätzer» auf.