Zäziwil - Magnetfelder in Autopneus: "Kunden, die Magnetfelder spüren, werden oft belächelt"

Von Autopneus gehen elektro­magnetische Strahlungen aus. Dies belegt eine Studie der ­Fachhochschule Biel. Als eine der ersten Garagen verfügt die Garage Galli in Zäziwil über ein Gerät, mit dem sie die Autoreifen entmagnetisieren kann.

Verena Reisacher, Wochen-Zeitung
Gibt es magnetische Pneus? Ja. Gefährdet dies die Gesundheit? Nein. Sensible Menschen beklagen sich jedoch über schmerzende Beine bei längeren Autofahrten. Und welche Auswirkungen die Strahlung für Kinder auf den Rücksitzen hat, kann nicht beurteilt werden. So lautet das Resultat einer Studie, die von der Berner Fachhochschule für Technik und Informatik (BFH-TI) in Biel gemacht wurde. Im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit hat die BFH-TI elektromagnetische Strahlungen in Fahrzeugen gemessen.

Die stärksten Magnetfelder im Auto werden von den magnetisierten Stahlgürtel der Reifen hervorgerufen. Die Fahrzeugelektronik weist wesentlich eine geringere Strahlung auf. In einer Versuchsreihe konnten in fahrenden Fahrzeugen teilweise beträchtliche niederfrequente Magnetfelder gemessen werden, bis zu zehn Mikrotesla im Fussbereich der Vordersitze sowie auf den Rücksitzen Die Frequenz der Magnetfelder hängt von der Umdrehung der Räder und somit von der Geschwindigkeit der Fahrzeuge ab.

Nicht schädlich, aber vielleicht doch

Die Magnetisierung der einzelnen Räder ist weder von Fabrikat, Typ, Alter oder Felgenmaterial abhängig. Aufgrund der Resultate ist anzunehmen, dass die Magnetisierung während der Herstellung der Reifen entsteht. Die fünf grössten Reifenhersteller wurden über die Ergebnisse informiert. Doch die Hersteller sehen keinen Handlungsbedarf, da die Messwerte der Magnetfelder unterhalb der internationalen Grenzwertempfehlungen liegen. Schweden und Amerika führten bereits vor sechs Jahren eine Untersuchung durch, mit demselben Ergebnis. Martin Meier vom Bundesamt für Gesundheit weist darauf hin, dass zurzeit mögliche gesundheitliche Auswirkungen noch nicht schlüssig beurteilt werden könnten, da es noch keine Langzeitstudien gebe. Tatsache sei, dass die auftretenden Magnetfelder die üblichen Magnetfeldbelastungen von 0,1 bis 0,2 Mikrotesla im täglichen Leben überstiegen. Es drängten sich zwar keine besonderen Massnahmen auf, doch sei es ratsam im Sinne der Vorsorge, eine Magnetfeldreduktion von Autorädern zu überprüfen.

Die BFH-TI entwickelte daraufhin ein Entmagnetisierungsgerät. Die Garage Galli AG in Zäziwil ist eine der ersten Garagen in der Schweiz, die das Entmagnetisieren der Räder anbietet. Peter Galli sagt: «Es ist einfach und dauerhaft. Die Nachfrage ist gross. Die Kunden kommen von weither. Oft werden sie belächelt, weil sie etwas spüren was für andere nicht nachvollziehbar ist. Doch ich erhalte immer mehr positive Rückmeldungen, die mir bestätigen, dass auch geringe magnetische Frequenzen den Körper beeinflussen können», sagt der Garagist.

www.garage-galli.ch
www.zaeziwil.c

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Erstellt: 28.12.2006
Geändert: 28.12.2006
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