Zäziwil - Investitionen führen zu höheren Steuern

Für geschätzte 9,2 Millionen Franken sollen ein Feuerwehrmagazin, ein Werkhof und ein Gemeinschaftsraum gebaut und die Turnhalle saniert werden.

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
Dass die 32-jährige Turnhalle von Zäziwil sanierungsbedürftig ist, bestritt an der Gemeindeversammlung niemand. Umbaupläne hatte sie 2010 aber verworfen. Jetzt hat der Gemeinderat vier Um- und Neubauprojekte vorgelegt. Nach vielen Wenn und Aber wurde das von der Exekutive bevorzugte Projekt mit nur wenigen Gegenstimmen bewilligt.

Raum für Vereine und Kinder

Die bewilligte Variante beinhaltet den Neubau eines Feuerwehrmagazins mit Werkhof in der Eyweid sowie den Bau eines Veranstaltungsraums bei der Turnhalle. Diese soll saniert, erweitert und im Obergeschoss mit einem zweiten Kindergarten ausgestattet werden. Angehörige von Vereinen und von der Lehrerschaft plädierten für mehr Raum. Dies rief wiederum Gegner auf den Plan. Sie kritisierten, dass eine Gemeinde mit nur 1000 Steuerzahlern eine teure Halle für ein paar Sportvereine und wenige Kinder aufstelle. Mehr Einwohner sind nicht in Sicht. Die Gemeinde hat Mühe, die Bauparzellen auf der Bahnhofmatte zu veräussern.

Die geschätzten Kosten für das Projekt betragen 9,2 Millionen Franken. Eine Investition, die eine Steuererhöhung von vier Zehnteln zur Folge haben wird. Das würde für ein Monatseinkommen von 6000 Franken jährlich rund 250 Franken mehr Steuern auslösen. Bedenken einiger Votanten taten andere als Schwarzmalerei ab. Mutig solle man sein in Zäziwil und etwas wagen wie 1978, als die Turnhalle gebaut wurde.

Feuerwehrmagazin nötig?

Die Feuerwehren rund um Zäziwil haben sich in grösseren Verbänden zusammengeschlossen. Ab 2014 werden weniger Kantonsgelder fliessen, da muss sich auch die Feuerwehr Zäziwil überlegen, ob sie selbstständig bleiben will. Dieser Umstand warf an der Versammlung die Frage auf, ob wirklich ein neues Feuerwehrmagazin gebaut werden müsse. Das sei zu teuer und möglicherweise unnötig, warnten mehrere Versammlungsteilnehmer. Unklar ist auch, was bei einem Neubau mit dem alten Magazin gemacht würde. Diese und andere Detailfragen seien noch ungeklärt, sagte Gemeindepräsidentin Elsa Nyffenegger (SVP). Sie erklärte, dass die vom Gemeinderat vorgeschlagene Projektvariante in Etappen ausgeführt werden könne. Dies würde den Bau eines Feuerwehrmagazins offenlassen.

Ein Rückweisungsantrag des Geschäfts scheiterte. Das Bauprojekt wird jetzt bis ins Detail ausgearbeitet. An einer nächsten Gemeindeversammlung wird der Baukredit zur Genehmigung vorgelegt.

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Erstellt: 08.06.2012
Geändert: 08.06.2012
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