Zäziwil - Ihr Musikstil liegt irgendwo zwischen Pop und Klassik

Nach einem dreijährigen Studium in Operngesang meldete sich die Zäziwilerin Isabelle Stettler bei der Fernsehsendung «Popstars» an. Obwohl sie da nicht den ultimativen Durchbruch geschafft hat, nimmt sie aus dieser Zeit viele wertvolle Erfahrungen mit.

Franziska Aeschlimann / Wochen-Zeitung
Sich bei «Popstars» anzumelden, war für Isabelle Stettler nach einem dreijährigen Studium in Operngesang eher eine spontane Entscheidung. Vom Vorcasting in Wiesbaden habe sie per Zufall erfahren und prompt mitgemacht, da sie sowieso studienbedingt in der Gegend wohnte.

Ob sie eine Chance haben würde, war für die Schweizerin nicht klar. Doch ehe sie sich versah, befand sie sich mit 19 anderen Teilnehmerinnen im Kampf ums Weiterkommen und die Aufnahme in die vierköpfige Band «Popstars»-Band.

Hin und her gerissen


Wie der Name bereits sagt, werden in der «Pro7»-Sendung Popstars gesucht. Mit Isabelle Stettler haben die Deutschen eine Opernsängerin gefunden. Oder doch nicht?
Mit dem Schwerpunktfach Musik führte sie das Gymnasium zur klassischen Musik hin. Von ihrem darauffolgenden Studium in Operngesang weiss Isabelle nur Gutes zu erzählen. Dennoch habe sie irgendwann gemerkt, dass sie allein in der Klassik doch nicht richtig aufgehoben sei. «Abends, wenn ich von der Uni nach Hause kam, habe ich immer Pop gehört», erzählt sie.

Trotzdem hatte sie beim Casting vor der «Popstars»-Jury gerademal einige Sekunden gesungen, als diese sie unterbrach und aufforderte, anstelle des vorbereiteten Popsongs eine Arie zu singen. So brachten sie ihre klassischen Fähigkeiten in die nächste Runde. Von da an musste sich Isabelle jedoch auf die Ausbildung ihrer Popstimme konzentrieren.

Eine extrem verrückte Erfahrung


«Ich habe in dieser Zeit eine extreme Entwicklung durchgemacht», berichtet Isabelle. «Extrem», das ist ein Wort, das sie in Zusammenhang mit ihrem Abenteuer immer wieder braucht. Extrem sei der Druck gewesen, dem die Teilnehmerinnen ausgesetzt gewesen waren. Extrem die Situation, nie zu wissen, was gleich geschehen wird. Und verrückt sei es gewesen, ständig unter Beobachtung zu stehen, 16 Stunden pro Tag von Kameras umgeben zu sein.
Während Isabelle Stettler all das erzählt, strahlt sie und man könnte fast meinen, «Popstars» sei ganz und gar ihre Welt gewesen. Dennoch war das Ausscheiden für sie zwar enttäuschend, aber noch lange keine Katastrophe. Sie wäre zwar gerne in die Band gekommen, doch es sei nicht ihr grösster Wunsch gewesen.

Etwas Neues schaffen


Neben zahlreichen technischen Dingen hat sie vor allem gelernt, zu erkennen, was sie will. Was sie will, ist «etwas zwischendrin». Isabelle würde gerne Klassik und Pop verbinden.

Wieder zurück in der Schweiz, zu Hause in Zäziwil, arbeitet sie deshalb an eigenen Texten und natürlich weiter an ihrer Stimme, die, wie sie sagt, ebenfalls zwischen Pop und Klassik liege. Ob sie weiterstudieren möchte, ist für die 24-Jährige noch nicht klar.

Momentan sucht sie einen Lehrer, der ihren Mittelweg zwischen Pop und Klassik angemessen unterstützen kann, und sie sucht ein Publikum, das diese Musikrichtung zu schätzen weiss.

Auf den Geschmack bringen will Isabelle Stettler das Publikum am 19. Februar, bei ihrem Konzert im Kulturkeller im «Bären» Biglen.

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Erstellt: 20.01.2011
Geändert: 20.01.2011
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