Zäziwil - Fussgänger erhalten auf der Strasse mehr Raum
Auf einem 550-Meter-Abschnitt der Oberhünigenstrasse lässt der Kanton derzeit einen Mehrzweckstreifen markieren. Ziel ist es, Raum zum Ausweichen zu schaffen und damit etwas für die Sicherheit der Velofahrer und Fussgänger zu tun.
Dino Dal Farra, Berner Zeitung BZ
Knapp 1000 Autos rollen täglich über den Abschnitt zwischen Thunstrasse und Schwelihölzli auf der Oberhünigenstrasse in Zäziwil. Das ist nicht viel, findet Kreisoberingenieur Ueli Weber. Doch mehr als ein Fünftel der Lenker fahre regelmässig zu schnell. Gleichzeitig seien oft Fussgänger und Velofahrer unterwegs. «Untersuchungen haben ergeben, dass ihre Sicherheit derzeit ungenügend ist», sagt Weber. Die Strassenbreite auf dem 550-Meter-Abschnitt variiert zwischen 4,2 und 5,5 Metern. Ein Trottoir existiert nicht. Die langsamen Verkehrsteilnehmer hätten eindeutig zu wenig Platz. Das soll sich nun ändern. Der Kanton realisiert auf der Westseite des Strassenabschnitts mit einer Markierung einen durchgehenden Mehrzweckbereich, der die Fahrbahn optisch verengt. Die effektive Fahrbahn soll am Ende noch 3,5 Meter breit sein.
Vor Schulbeginn fertig
Fussgänger sollen ihn benutzen und Velo- oder Autofahrer bei viel Verkehr auf ihn ausweichen können, um heikle Situationen zu verhindern. Die Pufferzone ist an der schmalsten Stelle 70 Zentimeter, an der breitesten 1,5 Meter breit. «Der Seitenbereich wird mit einem sandgelben Streifen sichtbar abgegrenzt», sagt Weber. Alle 60 bis 100 Meter werden Plastikpoller mit einem Durchmesser von 8 Zentimetern aufgestellt. Sie sollen den Mehrzweckbereich zusätzlich abgrenzen.
Bringen die Poller wirklich mehr Sicherheit, oder erhöhen sie das Unfallrisiko sogar? «Ersteres ist der Fall», sagt Weber, «der Abstand zwischen den einzelnen Pfosten ist genug gross. Auch befinden sie sich genügend weit weg von der Fahrbahn, und sie sind nicht massiv.» Das Projekt sei bei den Anwohnern auf Zustimmung gestossen. Wahrscheinlich, sagt Weber, weil die Massnahme schnell umsetzbar sei und keine grosse Schikane bedeute. Der Mehrzweckbereich, der nach demselben Modell wie in Gerzensee realisiert wird, soll noch vor Schulbeginn fertig werden. Die Arbeiten sind bereits im Gang. Das Projekt kostet laut Ueli Weber rund 40 000 Franken. Sie gehen voll zulasten des Kantons.