Zäziwil - Fünfundfünfzigste Brächete
Vom Flachssamen zur wunderschönen Tischdecke. Einer uralten Tradition wird bei der Zäziwiler Brächete Ehre gezollt, in diesem Jahr am 30. September.
Rahel Walther, rahel.walther@reinhards.ch
Zum fünfundfünzigsten Mal zeigen Trachtenfrauen an der Brächete in Zäziwil, wie man Flachs nach alter Tradition zu einem wunderschönen Fertigprodukt wie Tischtücher und Decken verarbeitet und dies ganz ohne Mechanisierung, sondern nur auf alten Handgeräten.
Speziell ist auch, dass das für die Brächete verwendete Flachs aus Zäziwil selber stammt. Einst wurde es eingekauft. Nun können die Bewohner jeden Frühling von der Gemeinde Flachssamen beziehen. Diese werden in den hauseigenen Gärten angepflanzt und für die Brächete verwendet.
Zu den unterschiedlichen Schritten des Brächen gehören das Raufen und Trocknen, Riffeln oder Chäuble, Tauröste oder Rotten, Rösten, Vorbrechen, Brechen, Hecheln, Spinnen, Spulen und zu guter Letzt das Weben. In fachgerechten Führungen können diese unterschiedlichen Arbeitsschritte nachverfolgt und miterlebt werden. Die Brächerinnen stammen aus der ganzen Schweiz.
Die diesjährige Brächete findet wie immer am letzten Mittwoch im September statt. Dieses Jahr fällt der Brächete-Tag auf den 30. September. An den Marktständen werden zudem verschiedene Emmentaler-Spezialitäten verkauft, wie Käse, Züpfen, Schlüfchüechli, Brächere-Brönnts (gebraut aus Chümitee, Honig, Härdöpfler) und weitere traditionelle Waren.
Tradition weiterführen und bewahren
Einst veranstalteten nebeneinander liegende Höfe oder ganze Dörfer zusammen die Brächete. Gemeinsam wurde das Bearbeiten des selbst gepflanzten Flachses – das Brächen – an die Hand genommen. Dies geschah jeweils nach der Kartoffel-Ernte. Der Anbau von Flachs und dessen Verarbeitung ist unter anderem wegen der Abkehr von der reinen Selbstversorgung immer mehr von der Bildfläche verschwunden.
Dem völligen Verschwinden dieser wunderschönen Tradition wollte laut Helen Moser vom Organisationskomitee Brächete der ehemalige Rössli-Wirt Ernst Künzi, der Jodler-Komponist Oscar Friedrich Schmalz und die Familie Krähenbühl der Emmentaler Handweberei in Zäziwil vorbeugen. „Die Idee für eine Zäziwiler Brächete ist wohl an einem Tisch des Rössli entstanden und aus dem Bauch heraus geboren,“ sagte sie dem Internetportal BERN-OST.
In der fünfundfünzigjährigen Geschichte erlebte die Zäziwiler Brächete viele Auf und Abs. Vor rund dreissig Jahren lockte sie von nah und fern so viele Besucher an, dass dies eines Jahres zum Kollaps in der „Rössli“-Hoschtet führte, dann musste die Gemeinde ein Reglement zur Sicherstellung der Ordnung erlassen. In anderen Zeiten sah man sich sogar veranlasst, übers Ende zu diskutieren.
Weitere Informationen zur Zäziwiler-Brächete finden Sie im Veranstaltungskalender:
http://www.bern-ost.ch/index.php?p=69&r=0&q=4309&show=all&step=0
Bildergalerie der letztjährigen Brächete:
http://www.bern-ost.ch/index.php?p=89&q=1631&r=4
Speziell ist auch, dass das für die Brächete verwendete Flachs aus Zäziwil selber stammt. Einst wurde es eingekauft. Nun können die Bewohner jeden Frühling von der Gemeinde Flachssamen beziehen. Diese werden in den hauseigenen Gärten angepflanzt und für die Brächete verwendet.
Zu den unterschiedlichen Schritten des Brächen gehören das Raufen und Trocknen, Riffeln oder Chäuble, Tauröste oder Rotten, Rösten, Vorbrechen, Brechen, Hecheln, Spinnen, Spulen und zu guter Letzt das Weben. In fachgerechten Führungen können diese unterschiedlichen Arbeitsschritte nachverfolgt und miterlebt werden. Die Brächerinnen stammen aus der ganzen Schweiz.
Die diesjährige Brächete findet wie immer am letzten Mittwoch im September statt. Dieses Jahr fällt der Brächete-Tag auf den 30. September. An den Marktständen werden zudem verschiedene Emmentaler-Spezialitäten verkauft, wie Käse, Züpfen, Schlüfchüechli, Brächere-Brönnts (gebraut aus Chümitee, Honig, Härdöpfler) und weitere traditionelle Waren.
Tradition weiterführen und bewahren
Einst veranstalteten nebeneinander liegende Höfe oder ganze Dörfer zusammen die Brächete. Gemeinsam wurde das Bearbeiten des selbst gepflanzten Flachses – das Brächen – an die Hand genommen. Dies geschah jeweils nach der Kartoffel-Ernte. Der Anbau von Flachs und dessen Verarbeitung ist unter anderem wegen der Abkehr von der reinen Selbstversorgung immer mehr von der Bildfläche verschwunden.
Dem völligen Verschwinden dieser wunderschönen Tradition wollte laut Helen Moser vom Organisationskomitee Brächete der ehemalige Rössli-Wirt Ernst Künzi, der Jodler-Komponist Oscar Friedrich Schmalz und die Familie Krähenbühl der Emmentaler Handweberei in Zäziwil vorbeugen. „Die Idee für eine Zäziwiler Brächete ist wohl an einem Tisch des Rössli entstanden und aus dem Bauch heraus geboren,“ sagte sie dem Internetportal BERN-OST.
In der fünfundfünzigjährigen Geschichte erlebte die Zäziwiler Brächete viele Auf und Abs. Vor rund dreissig Jahren lockte sie von nah und fern so viele Besucher an, dass dies eines Jahres zum Kollaps in der „Rössli“-Hoschtet führte, dann musste die Gemeinde ein Reglement zur Sicherstellung der Ordnung erlassen. In anderen Zeiten sah man sich sogar veranlasst, übers Ende zu diskutieren.
Weitere Informationen zur Zäziwiler-Brächete finden Sie im Veranstaltungskalender:
http://www.bern-ost.ch/index.php?p=69&r=0&q=4309&show=all&step=0
Bildergalerie der letztjährigen Brächete:
http://www.bern-ost.ch/index.php?p=89&q=1631&r=4