Zäziwil - Die geplante Käserei muss ins Ortsbild passen

Nun erklärt sich auch der Kanton mit einer Grosskäserei in der Eyweid einverstanden. Allerdings mit Auflagen.

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ

Die Gewerbezone in der Zäziwiler Eyweid rückt wieder in greifbare Nähe. Nachdem sich für die seit 2008 geplante regionale Käserei zwölf Alternativstandorte als ungeeignet erwiesen, sagt nun das kantonale Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) Ja zur Eyweid. Dies nach einer zweiten Vorprüfung und mit Auflagen, wie Gemeindepräsidentin Elsa Nyffenegger (SVP) betont.

Das AGR unterstützt die Grosskäserei, weil die dort verarbeitete Milch aus Zäziwil, Oberhünigen und Oberthal stammt. «Was auf der Eyweid gebaut wird, muss optimal ans Ortsbild und die Landschaft angepasst werden», sagt Elsa Nyffenegger. Zwar handelt es sich bei der Käserei und dem ebenfalls geplanten gemeindeeigenen Werkhof mit Feuerwehrmagazin um Zweckbauten, aber: «Sie müssen so gestaltet werden, dass sie optisch passen», so die Gemeindepräsidentin. Die Sicht auf Zäziwil ist im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz enthalten.

Der Gemeinderat erachtet den Standort Eyweid aufgrund der Interessensabwägung geeignet für den regionalen Käsereineubau. Die 15000 Quadratmeter Land sind unweit des Dorfes gelegen, zu Fuss gut erreichbar und doch etwas abseits von Wohngebieten.

Entscheid im Dezember

Läuft alles rund, wird die Gemeindeversammlung von Zäziwil am 7. Dezember über das Umzonen von der Landwirtschafts- in eine Gewerbezone entscheiden. Um die Bevölkerung zu informieren, führte der Gemeinderat im Frühjahr eine öffentliche Fragestunde zur Einzonung Eyweid durch.

Käsereifusion geplant

Die regionale Käserei ist ein Projekt von fünf Käsereigenossenschaften: Nebst Zäziwil sind dies Bumersbuch (Oberthal), Längenbach (Lauperswil), Oberhünigen und Steinen (Signau). «Bei jeder der Käsereien stehen Sanierungen an. Wir wollen aber die Milch weiterhin in der Region verarbeiten», sagt Urs Glauser, Käsermeister aus Oberhünigen. Gemeinsam habe man deshalb das Käsereiprojekt geplant. Kommt es zustande, fusionieren die Genossenschaften und verkäsen in Zäziwil 7Millionen Kilo Milch von rund 100 Bauern.

In der regionalen Käserei wollen die Initianten auch weiterhin Lehrlinge ausbilden. Diese wohnen unter Umständen weit entfernt. Deshalb haben die zukünftigen Bauherren den Wunsch, in der neuen Käserei eine Dienstwohnung und zwei Studios für Lehrlinge zu schaffen. Ebenfalls auf die Eyweid verlegt würde der Zäziwiler Käsereiladen, den Glausers Sohn Christoph im Dorfzentrum führt.

«Definitiv planen können wir aber erst, wenn wir das Land auf sicher haben», so Glauser. Auch die Kosten können erst dann veranschlagt werden, wenn das Land rechtskräftig eingezont ist und die Baupläne fertig ausgearbeitet sind. Diese müssen jetzt noch an die Vorgaben des AGR angepasst werden.


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Erstellt: 17.06.2011
Geändert: 17.06.2011
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