Zäziwil - Die Oberländer Schinkenrollen kommen aus Zäziwil

Sie liebt das Kochen und möchte diese Liebe nun mit allen teilen: Charlotte Mast kocht vorzügliche Oberländer Schinkenrollen. Das Familienrezept soll nun auch den Leserinnen und Lesern Freude bereiten.

Irina Eftimie / Berner Zeitung BZ

«Schon meine Grossmutter hat dieses Rezept genutzt, und auch ich koche es sehr gern», sagt Charlotte Mast, eine leidenschaftliche Köchin aus dem Berner Oberland. Bereits im Alter von zehn Jahren habe sie in der Küche gestanden und gekocht – und das ohne die Erlaubnis ihrer Mutter. Nun möchte sie auch die Leser dieser Zeitung mit ihren Oberländer Schinkenrollen begeistern.


Internationale Küche

Charlotte Mast wuchs als Einzelkind in Matten bei Interlaken auf und war umgeben von starken, unabhängigen Frauen. «Als meine Grossmutter fünf Jahre alt war, wanderte ihre Familie nach Amerika aus. Nur sie blieb in der Schweiz zurück, weil sie sich versteckt hatte», sagt die 66-Jährige. Auch ihre Mutter sei schon früh auf sich selbst gestellt gewesen, denn bereits in jungen Jahren habe sie die ganze Welt bereist. Auch Charlotte Mast reise gerne, doch noch lieber würde sie die Küche der verschiedenen Länder zu Hause in Zäziwil ausprobieren. «Es macht Spass, neue Dinge zu erproben und Überraschungen zu erleben.» Das Rezept zu den Oberländer Schinkenrollen sei nun seit der Generation ihrer Grossmutter in der Familie. «Natürlich hat jeder immer wieder etwas abgeändert», sagt Mast. Gerade das Dessert habe vor allem ihre Grossmutter zu servieren gepflegt. Bei ihrer Grossmutter habe es nämlich jeweils Züpfe mit Nidle bestrichen gegeben, die dann noch mit Kaffeepulver und Zucker bestreut wurde.

Fehler wird zum Wegweiser

Charlotte Mast kocht auch sehr gerne für ihre Grosskinder, und manchmal bleibt dann auch noch etwas für die Nachbarn übrig. Zum Essen zwinge sie aber ganz bestimmt niemanden. «Heute isst man nicht mehr gleich, und ich kann das auch verstehen», sagt Mast. «Auch bei mir gibt es Dinge, die ich überhaupt nicht mag. Rosenkohl zum Beispiel kann ich überhaupt nicht ausstehen!» Ihren grössten Fehler in der Küche habe sie mit etwa zehn Jahren begangen. «In der Schule gab es Fondue, also dachte ich, das könnte ich zu Hause auch mal ausprobieren», sagt die gelernte Köchin. Sie habe daraufhin einfach Bergkäse geschmolzen und diesen gegessen. «Mir war danach so richtig schlecht, und ich habe den Rest einfach weggeworfen. Als dann meine Mutter nach Hause kam, fragte sie, was hier so stinke, und ich sagte, ich wisse es nicht.» Dass später einmal eine Köchin aus ihr werden würde, sei deshalb schon fast vorhersehbar gewesen. «Ich habe vor 47 Jahren die Lehre gemacht und ich würde alles noch einmal genau so machen.»

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Erstellt: 19.07.2012
Geändert: 19.07.2012
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