Zäziwil - Das Mirchelgässli wird zum Testlabor für modernste Strassenlampen
Im Mirchelgässli werden modernste Komponenten der Strassenbeleuchtung getestet. Das kantonale Tiefbauamt will herausfinden, welche Lampe für wenig Geld viel Licht abgibt.
Bruno Zürcher, Wochen-Zeitung
Die drei Strassenlampem im Mirchelgässli unterscheiden sich in zwei Punkten von den anderen in der Gemeinde Zäziwil: Erstens sorgen moderne LED-Leuchtmittel für angenehme Helligkeit, zweitens wurde an den Masten ein Kasten montiert, in dem die Steuerung untergebracht werden kann. «Wir haben hier eine Anlage, mit der wir in die Zukunft schauen können», erklärt Stephan Breue, stellvertretender Kantonsoberingenieur. «Wir können die neusten Geräte und Steuerungen draussen testen. Nach den Tests wissen wir, ob sich die Technik bewährt, wie viel Energie verbraucht wird und wie viel Licht wirklich auf den Boden gelangt.»
Gemeinde beteiligt sich
Gemeinde beteiligt sich
Derzeit sind die Leuchten mit drei verschiedenen Typen von LED-Lampen und Steuerungen ausgestattet. René Fischer, Inhaber der dort ansässigen Firma Farelec-Fischer, misst in regelmässigen Abständen den Energieverbrauch und den Beleuchtungswert auf der Strasse. Die Resultate können dann in Diagrammen miteinander verglichen werden. «Bei der bisherigen Beleuchtung gelangte mancherorts gar kein Licht mehr auf den Boden», erklärt René Fischer und zeigt auf das Diagramm. Wie die restlichen rund 130 Strassenlampen in der Gemeinde Zäziwil auch, waren jene im Mirchelgässli mit Natrium- oder Quecksilberdampfbirnen bestückt. Diese alten Lampen müssen nach und nach ersetzt werden. Aus diesem Grund unterstützt die Gemeinde die Testanlage. Sie ist an einer effizienten Strassenbeleuchtung interessiert. Als die ersten Testleuchten montiert wurden, packten mit Bruno Gerber und Ernst Leuenberger auch zwei Gemeinderäte ehrenamtlich mit an.
Damit die Anwohner des Mirchelgässlis nie im Dunkeln tappen müssen, ist eine minimale Grundbeleuchtung stets garantiert. Dank der modernen Lampen und Steuerungen sind aber verschiedenste Varianten der Strassenbeleuchtung möglich. «Wir können die Lampen ab einer gewissen Uhrzeit dimmen und so programmieren, dass diese nur hell leuchten, wenn jemand durch die Strasse fährt oder geht», erklärt René Fischer. Aus diesem Grund werden auch verschiedene Sensoren wie Bewegungsmelder getestet. «Im Gegensatz zu den Tests im Labor können wir dann mit Sicherheit sagen, ob ein Bewegungsmelder bei Nebel oder heftigem Regen funktioniert.»
Jährlich 1000 Lampen ersetzen
Die Technik, welche in Zäziwil getestet wird, kommt dann auf den kantonalen Hauptstrassen zum Einsatz. «Pro Jahr erneuert das kantonale Tiefbauamt rund 1000 Strassenlampgen», erklärt Stephan Breuer. «Anhand der in der Testanlage gewonnenen Resultate können wir eine sehr effiziente und auch sichere Beleuchtung realisieren, die erst noch wesentlich weniger Energie benötigt als die bisherigen Anlagen.»
Die Testanlage in Zäziwil wird im Rahmen eines Pilotprojektes des Kantons realisiert, bei dem René Fischer als Berater mitarbeitet. Im Unterschied zu zwei anderen Testanlagen, die das kantonale Tiefbauamt betreibt, können in der Anlage in Zäziwil die einzelnen Module ausgetauscht werden. Wie lange die einzelnen Typen getestet werden, hänge davon ab, wann wieder etwas Neues auf dem Markt komme, wie Stephan Breuer erklärt. «Sicher ist hingegen, dass mit der neuen Technologie enorm viel Energie gespart werden kann.»