Worblental - Gemeinsamer Werkhof gescheitert
Die Gemeinden Vechigen, Stettlen und Bolligen hatten die Idee, ihre Werkhöfe zusammenzulegen. Doch daraus wird nun nichts.
Bolligen, Stettlen und Vechigen: Hätten sie eine gemeinsame Strassenwischmaschine, wäre sie voll ausgelastet. Separate Maschinen hingegen sind es nicht.
Genau wegen solcher Beispiele liessen die Behörden letztes Jahr prüfen, ob sie ihre Werkhöfe im Bernapark Deisswil zusammenlegen könnten. Sie gaben eine Analyse in Auftrag. Diese habe nun aber gezeigt, dass die Gesamtzahl der Mitarbeitenden steigen würde, erklärt Stettlens Gemeindepräsident Lorenz Hess (BDP). Beim Maschinenpark und beim Material sei zwar Sparpotenzial vorhanden – doch dieses sei weniger gross als erwartet. Deshalb ist die Mehrheit der drei Gemeindedelegationen bei einem Treffen übereingekommen, auf die Fusion zu verzichten.
Vechigen ist enttäuscht
In Vechigen ist man über diese Entwicklung nicht glücklich. «Für einen effizienten Werkhof wäre ein Zusammenschluss hilfreich gewesen», sagte Gemeinderat Erich Bolz (SP) an der Gemeindeversammlung. Präsident Walter Schilt (SVP) doppelte später nach, Bolligen und Stettlen hätten die Fusion «aus politischen Gründen abgelehnt». Es gelte jetzt wenigstens die Zusammenarbeit zu verbessern. Neu wollen sich die drei Gemeinden regelmässig absprechen und das Material wenn möglich gemeinsam beschaffen.
Dieses Modell mache Sinn, erklärt Bolligens Gemeindepräsident Rudolf Burger (Bolligen Parteilos). Ein völliger Zusammenschluss hätte aber mehr Bürokratie und damit höhere Kosten verursacht. Nein gesagt habe man noch aus einem anderen Grund: «Für uns wäre der Weg zum Werkhof deutlich länger geworden, als er heute ist.»
Stettlen und Bolligen suchen
Bolligens Werkhof ist an der Krauchthalstrasse eingemietet – jedoch nur bis 2019. Deshalb wollte die Gemeinde ein Gebäude in Rörswil kaufen. Sie wähnte sich im Besitz eines Vorkaufsrechts, erhielt den Zuschlag trotzdem nicht und ist nun immer noch auf der Suche nach einem Standort. Ähnlich präsentiert sich die Situation in Stettlen: Die Gemeinde musste ihren Werkhof beim Schwandiwald räumen, hat jetzt ein Provisorium im Bernapark bezogen und hält ebenfalls nach einer dauerhaften Lösung Ausschau.