Worb/Enggistein - Parteien reagieren erstaunt und verärgert

Die grossen Worber Parteien reagieren sehr erstaunt über die Nacht-und-Nebel-Aktion mit der Flüchtlings-Umplatzierung in der Gemeinde. Wissen wollen sie vor allem, warum es offenbar so schnell gehen musste.

Res Reinhard, info@reinhards.ch
BERN-OST machte es gestern publik: Am Samstag wurden die meisten Asylsuchenden des Durchgangszentrums Enggistein ohne Ankündigung „wegen Sicherheitsmängeln“ in die Zivilschutzanlage Hofmatt Worb umplatziert. Weil es dort am Sonntag Abend zu einem Glimmbrand kam, wurden die Bewohner des Durchgangszentrums nach etwas mehr als einem Tag wieder nach Enggistein zurückgeführt. Wie es mit den Bewohnern weitergehen soll, ist derzeit laut dem verantwortlichen Migrationsdienst des Kantons Bern noch völlig offen.

„Was muss vorgefallen sein, dass es derart pressierte?“

„Es hat mich brüskiert, dass die Öffentlichkeit vor der Umzugsaktion nicht informiert worden ist“, sagt Martin Wälti, Präsident der Worber SVP. „Was muss in Enggistein vorgefallen sein, dass eine solche Nacht-und-Nebel-Aktion nötig wurde“,  fragt sich Wälti. Der SVP-Präsident erachtet die Angelegenheit als brisant und erwartet in den nächsten Tagen Antworten. „Auch gegenüber dem Gutshof-Eigentümer Jürg Reusser ist die Aktion ein grosser Affront“, sagt Wälti. Reusser hat laut seinen Angaben erst am Freitag Abend vom geplanten Umzug erfahren.

„Das ärgert mich. Was soll das?“

Auch SP-Co-Präsident Christoph Moser reagiert mit Unverständnis auf die Umplatzierung der Asylsuchenden. „Das ärgert mich. Was soll das?“, sagt er gegenüber BERN-OST. Die Leute würden durch  solche Aktionen völlig verunsichert, sagt Moser. Ausserdem zweifle er daran, dass die Sicherheitsinstallationen im Durchgangszentrum so schlecht sein könnten, wenn noch am gleichen Wochenende wieder ein Einzug bewilligt werde. Moser wirft den Verantwortlichen denn auch „ein zweifelhaftes Menschenverständnis“ vor.

"Sicherheit an oberster Stelle"

Für die FDP ist die aktuelle Situation um die Asylunterkunft unklar. Die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner steht für die FDP laut Vizepräsident Guy Lanfranconi an oberster Stelle. "Wir fordern von den Verantwortlichen, dass alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und die Menschen gut betreut werden", sagt Lanfranconi gegenüber BERN-OST.

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Erstellt: 20.02.2012
Geändert: 20.02.2012
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