Worb/Bern - Der Tramlinie 6 droht das "Grounding"
Die IG "Schluss mit Umsteigen am Zytglogge" wehrt sich gegen die Pläne von Bernmobil.
Nachdem sich in den letzten Wochen Bewohnerinnen und Bewohner der Quartiere Fischermätteli, Brunnadern und Kirchenfeld gegen die lauten Trams der Linie 6 mündlich und schriftlich zur Wehr gesetzt haben, meldet sich jetzt die Interessengemeinschaft «Schluss mit Umsteigen am Zytglogge» zu Wort. Im Namen der IG aus Worb, Rüfenacht und Muri-Gümligen schreibt Silvio Tedaldi: «Mit grossem Unmut haben wir davon Kenntnis genommen, dass die Direktverbindung Bern Bahnhof –Muri–Rüfenacht–Worb jeweils ab 21 Uhr aus Lärmschutzgründen auf unbestimmte Zeit eingestellt wird.» Diese Massnahme sei ein Kompromiss, den niemanden zufriedenstelle. «Die Polemik um die Quietsch-Trams lassen weiteres Ungemach befürchten», schreibt die IG. «Es droht die Ausdehnung dieser Linien-Zweiteilung auf die gesamte Betriebszeit oder das Grounding der gesamten Fahrzeugflotte.» Die IG fordert einerseits eine Direktverbindung Bern Bahnhof bis Worb während der gesamten Betriebszeit, andererseits, dass die Übergangslösung maximal drei Monate dauert.
«Auch für uns ist das Rollmaterial ein Ärgernis», heisst es im Schreiben weiter, «aber jahrzehntelang haben wir vergebens auf die kürzlich eingeführte Direktverbindung gewartet.» Und: «Ein Rückfall in dieses Mittelalter des ÖV – von wem auch immer ausgelöst und gefordert – werden wir auf keinen Fall hinnehmen.» Die IG wolle das mit gleicher Vehemenz bekämpfen, mit der sich die vom Lärm Betroffenen gewehrt hätten.