Peter Grossenbacher: "Irgendeinisch isch Zyt zum Höre"
Kurz vor seinem 65. Geburtstag hat sich Peter Grossenbacher selbst pensioniert. Das berichtet die "Worber Post". Der selbständige Möbelschreiner und Bestatter hat auf Ende Jahr aufgehört zu arbeiten. Dennoch verschlägt es ihn immer noch fast jeden Tag ins Büro.
"Irgendeinmal holt einen das Alter ein", sagt der 65-jährige Peter Grossenbacher, "weil das Geschäftsjahr in meiner Schreinerei an Silvester endete, nutzte ich das, um in Pension zu gehen." Es sei Zeit um aufzuhören. "Wenn man all die Überstunden rechnen würde, könnten die meisten Selbständigen schon mit 55 in Frühpension gehen." Er habe nun drei Monate früher aufgehört.
Trotz Pension gibt es noch Arbeit
"Ans Nichtstun muss ich mich erst noch gewöhnen", langweilig sei es ihm noch nicht, "ich stehe jetzt erst morgens um sieben statt schon um sechs Uhr auf." Da gehe es wohl den meisten Pensionierten gleich. Bei ihm fühle sich noch nicht jeder Tag wie ein Sonntag an, es gebe noch viel aufzuräumen. "Akten aus 30 Jahren Arbeit haben sich angesammelt, ich muss viel aussortieren, so bin ich fast jeden Tag noch im Büro."
Schreinerei und Bestattungen werden weitergeführt
Die Schreinerei Grossenbacher war seit über 140 Jahren in Worb ansässig. Sie wird seit Anfang Jahr von der Schreinerei Kilchenmann AG an der bisherigen Adresse weitergeführt. Diese übernimmt auch die beiden Angestellten von Grossenbacher.
Grossenbachers Bestattungsunternehmen wird von der Grunder AG aus Utzigen übernommen und weitergeführt. Grossenbacher und Beat Grunder kennen sich seit vielen Jahren. Sie haben zusammen die Meisterschule absolviert. "Ich konnte die letzten Särge an Beat Grunder abgeben", sagt Grossenbacher.
Mit dem Camper durch Europa
Er freue sich auf viel freie Zeit mit seiner Frau. "Wir haben einen Camper und wollen auch mal ein bisschen länger als die üblichen zwei Wochen reisen gehen. Wir haben noch was vor, es muss nicht gerade die Seidenstrasse sein. Aber mal ans Nordkap, das wäre was."