Worb – „Ortsmarketing ein nötiges Projekt“

Die Vorabklärungen zum Projekt Ortsmarketing hätten einen klaren Handlungsbedarf aufgezeigt: Bei der Vorstellung über Worbs Zukunft gebe es Differenzen und die Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft könne verbessert werden. Das schreibt

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Der Gemeinderat wolle Parlament und Bevölkerung bei der Erarbeitung von Vorschlägen stärker einbeziehen. Wirtschaft und Politik sollten in einer zweckmässigen Ortsmarketingstruktur enger zusammenarbeiten, schreibt der Gemeinderat weiter.

Im März letzten Jahres hatte das Worber Gemeindeparlament ein freisinniges Postulat erheblich erklärt. Darin wurde der Gemeinderat beauftragt, die Ausarbeitung eines Gemeindegeschäftsplanes (Businessplan der Gemeinde) zu prüfen. Zweck eines Gemeindegeschäftsplanes sei es, die Stossrichtungen und Massnahmen aufzuzeigen, die für die Stärkung der Gemeinde als Wohnort und Wirtschaftsstandort in die Wege zu leiten sind.

Eine Spezialkommission hat nun dem Gemeinderat die Ergebnisse erster Vorabklärungen unterbreitet. Mit dem Projekt Ortsmarketing will der Gemeinderat eine umfassende Attraktivitätssteigerung für die Gemeinde Worb unter Mitwirkung von Bevölkerung, Politik, Wirtschaft und Kultur erreichen.

Um die Bedürfnisse der Bevölkerung besser zu erfassen, wurde im Frühjahr eine Befragung, ergänzt mit Interviews, durchgeführt. Aus den Antworten, die 60 Erwachsene und 300 Jugendliche in Gesprächen und Fragebogen gaben, geht laut Gemeinderat hervor, dass man sich zwar in vielem einig ist.

Worb sei eine ausgesprochen attraktive Gemeinde, nahe bei Bern und doch mitten im Grünen. Die Grösse von Worb, das vielfältige Einkaufsangebot, die Badi und Eisbahn würden übereinstimmend sehr geschätzt, auch von der Jugend. Dass der Durchgangsverkehr in Stosszeiten untragbar ist, darüber ist man sich ebenfalls völlig einig.

Andererseits sei die Tatsache, dass Worb auch Arbeitsort und nicht nur Wohnort sein soll, im allgemeinen Bewusstsein nicht stark verankert. Das bestehende Leitbild töne zwar solche Perspektiven an, streiche aber die Rolle Worbs als Regionalzentrum mit einer eindeutig städtischen und einer eindeutig ländlichen Seite zu wenig heraus.

Ein weiteres Resultat der Befragung sei, dass die Verbundenheit mit der Gemeinde abnehme. Die Dorfteile verbinde wenig Gemeinsames. Der Gemeinderat gehe mit der Kommission einig, dass bei der Fortsetzung des Projekts Ortsmarketing auf das Selbstverständnis und das Wir-Gefühl ein ganz besonderes Augenmerk zu richten ist. An einem öffentlichen Workshop am 22. Oktober 2003 sollen laut Gemeinderat die Ergebnisse der Vorabklärungen mit Parlament und Bevölkerung diskutiert und daraus gemeinsam weitere Ideen für die Attraktivitätssteigerung von Worb entwickelt werden.

Zu verbessern ist nach Ansicht von Gemeinderat und Kommission das Verhältnis zwischen Wirtschaft und Politik. Der Gemeinderat will deshalb in der nächsten Phase Vorschläge ausarbeiten lassen, wie das Ortsmarketing in diesem Sinne besser organisiert und gezielter wahrgenommen werden kann. Für die Durchführung der Konzeptphase hat der Gemeinderat einen Kredit von 18'000 Franken bewilligt.

www.worb.ch

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Erstellt: 15.08.2003
Geändert: 15.08.2003
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