Worb – Das umstrittene Schulgeschäft verzögert sich

Das Worber Gemeindehaus ist mit Stellungnahmen zur geplanten Schliessung der Schulen in den Aussenorten überschwemmt worden. Weil die Behörden nun „vertiefte Abklärungen“ machen wollen, wird das Geschäft verzögert. Das Worber Parlament

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Aufgrund der ersten Reaktionen war das zu erwarten: Im Rahmen der Vernehmlassung zur Zukunft der Schulen in den Worber Aussenorten sind nicht weniger als 130 Stellungnahmen eingegangen.

Der Worber Gemeindeschreiber Christian Reusser teilt mit, in den Eingaben gebe es „verschiedene Punkte, die vertiefte Abklärungen erfordern.“ Die Terminplanung müsse deshalb angepasst werden.

„Statt dem Gemeinderat bereits am 12. Juni eine Geschäftsvorlage zuhanden des Grossen Gemeinderates zu unterbreiten, wird ihm das Departement Bildung den Auswertungsbericht der Vernehmlassung und einen Vorschlag zur weiteren Geschäftsbearbeitung vorlegen“, schreibt Christian Reusser.

Damit kann das Geschäft nicht wie vorgesehen am 3. Juli im Gemeindeparlament behandelt werden. Der Gemeinderat wird laut der Mitteilung des Gemeindeschreibers das Parlament am 3. Juli 2006 informieren, wie das Geschäft weiter bearbeitet wird.

Das „Zukunftsszenario“, das der Gemeinderat in die Vernehmlassung gab, sieht vor, alle Schul- und Kindergartenklassen in den Aussenorten auf 1. August 2007 zu schliessen. Die Kinder von Wattenwil, Bangerten, Enggistein, Richigen und Vielbringen sollen in die Schulen und Kindergärten von Worb und Rüfenacht integriert werden.

Eine fünfköpfige Arbeitsgruppe unter der Leitung von Gemeinderätin Franziska Fritschy (FDP), Vorsteherin des Departementes Bildung, hatte einen Bericht zur Zukunft der Worber Schulen ausgearbeitet. Die Auslöser dieses Berichtes: Sinkende Schülerzahlen, Klassengrössen im Prüfungsbereich, vom Kanton verfügte Klassenschliessungen und Vorstösse im Gemeindeparlament.

Gemeinderätin Fritschy hatte Ende April an einer Informationsveranstaltung gesagt, aufgrund der Entwicklung der Schülerzahlen und der kantonalen Vorgaben könne die heutige Schulstruktur nicht aufrecht erhalten werden. Eine Weiterführung der Schulklassen in den Aussenorten würde zu Klassenschliessungen in Worb und Rüfenacht führen.

In den Worber Aussenorten macht sich eine starke Opposition gegen den gemeinderätlichen Antrag bemerkbar. Die drei grossen Worber Parteien haben bereits Stellung genommen: SP und FDP unterstützen die gemeinderätliche Haltung, die SVP lehnt sie ab.

www.worb.ch

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Erstellt: 31.05.2006
Geändert: 31.05.2006
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