Worb – Bernasconi-Nachfolge: „Spannende Ausgangslage“

„Die Karten werden neu gemischt“, „Gerangel um das Präsidium“, „spannende Ausgangslage“: So kommentieren die „Berner Zeitung“ und „Der Bund“ den gestern angekündigten Rücktritt des Worber Gemeindepräsidenten Peter Bernasco

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
„Frischer Wind tut Worb gut“, überschreibt „Bund“-Redaktorin Catherine Arber ihren Kommentar. Peter Bernasconi sei für seine Arbeit von allen Seiten respektiert worden, auch über die Parteigrenzen hinweg. Die Parteien hätten nun genügend Zeit, sich auf die Nach-Bernasconi-Ära einzustellen.

Abschliessend heisst es im „Bund“-Kommentar: „Dass bereits kurz nach Bernasconis Bekanntgabe ein Gerangel ums Präsidium entsteht, tut Worb gut. Der scheidende Gemeindepräsident hinterlässt einen gut funktionierenden Gemeindebetrieb. Nach 20 Jahren ist es aber an der Zeit, dass frischer Wind Einzug hält, dass neue Kräfte sich um das Wohl der Gemeinde sorgen und Worb in die Zukunft führen.“

Im BZ-Kommentar schreibt Christian Liechti: „Bernasconi erledigte seine Aufgabe trotz alledem souverän, und er leistete sich keine gravierenden Fehler.“ Peter Bernasconi sei ein Sesselkleber, heisst es weiter, aber: „Dafür ist er nur bedingt verantwortlich. Denn den bürgerlichen Parteien ist es schlicht und einfach nicht gelungen, eine geeignete Frau oder einen fähigen Mann für dieses Amt aufzubauen; niemand konnte Bernasconi das Wasser reichen.“

Die BZ kommentiert weiter: „Durch Bernasconis Rücktritt werden die Karten neu gemischt. Schon lange standen die Chancen für eine bürgerliche Wende nicht mehr so gut wie jetzt. Die Worberinnen und Worber haben nach 20 Jahren wieder eine echte Wahl.“ SVP-Präsident Martin Wälti in der BZ: „Jetzt müssen wir die bürgerliche Wende schaffen.“

Unter dem Titel „Gerangel um das Präsidium“ schreibt „Der Bund“: „Es kommt zur Kampfwahl: Die SP erhebt Anspruch auf das Gemeindepräsidium, die Bürgerlichen ebenso, und auch die EVP will mitmischen.“

SP-Co-Präsident Christoph Moser wird im "Bund" so zitiert: „Wir erheben Anspruch auf das Präsidium, wir haben viele fähige und interessierte Köpfe.“ „Der Bund“ weiter: „Gemeinderat und SP-Co-Chef Jonathan Gimmel, der seit Jahren als Bernasconi-Nachfolger gehandelt wird, hält sich noch bedeckt: ‚Alles ist möglich’, sagt er.“

Über die FDP-Ausgangslage schreibt „Der Bund“: „Bei den Freisinnigen steht die einzige Gemeinderätin, Franziska Fritschy, gemäss eigenen Angaben nicht zur Verfügung. Eine Kandidatur von Parlamentarier Hanspeter Stoll sei eine von mehreren Optionen, sagt FDP-Präsidentin Maja Widmer."

Über die SVP schreibt „Der Bund“: „Auch Martin Wälti will den Kandidatenkreis derzeit nicht einengen: Beispielsweise stünden beide Gemeinderäte, Ernst Hauser und Peter Hubacher, noch zur Diskussion.“

Über die EVP als „Zünglein an der Waage“ heisst es: „Die kleine Partei schliesst eine eigene Kandidatur mit Vizegemeindepräsident und Grossrat Niklaus Gfeller nicht aus: Die Präsidiums- sei eine Persönlichkeitswahl, sagt EVP-Chef Harry Suter. Gfeller hätte daher Chancen.“

Der Grüne Fraktionschef Urs Gerber wird im „Bund“ so zitiert: Wen man unterstütze, hänge von der Person und nicht von der Partei ab, selbst eine grüne Kandidatur sei nicht ausgeschlossen.

Die BZ schreibt unter dem Titel „Spannende Ausgangslage“ über die kursierenden Namen für die Bernasconi-Nachfolge: „Die Parteipräsidenten wollen offiziell noch keine Namen nennen, doch hinter vorgehaltener Hand wurden erste Kandidaten für die Nachfolge genannt.“

Die BZ selbst nennt die gleichen Namen wie gestern BERN-OST: „Jonathan Gimmel (SP), Hanspeter Stoll (FDP), Ernst Hauser (SVP) und Niklaus Gfeller (EVP).“

www.worb.ch

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Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
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Erstellt: 13.02.2008
Geändert: 13.02.2008
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