Worb - Zeichen für verdichtetes Bauen gesetzt

Für einmal waren sich die Worber Parteien in Sachen Ortsplanung einig: Das Parlament sagte Ja zu einer kleinen Teilrevision.

Adrian Schmid, Der Bund
Die Worber Ortsplanung war in den letzten Jahren ein Zankapfel: 2011 wurde die Ortsplanungsrevision 06+ von den Stimmberechtigten knapp abgelehnt. Der Widerstand kam vor allem aus Rüfenacht, wo man sich insbesondere gegen die geplanten Einzonungen im Hinderhus wehrte. Als zehn Monate später das Gemeindeparlament einen Kredit für einen Neustart sprechen sollte, gab es erneut ein Nein. In der Folge musste Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) vorübergehend das Planungsdepartement abgeben. Nach seiner Wiederwahl Ende des letzten Jahres holte sich Gfeller dieses wieder zurück.
 
Trotz der turbulenten Vorgeschichte schlug die Teilrevision 2012 gestern Abend im Worber Gemeindeparlament keine hohen Wellen mehr. Schliesslich ging es «nur» um kleinere Vorhaben, die im Rahmen der gescheiterten Gesamtrevision 06+ nie umstritten waren. Der Gemeinderat hatte sich daher entschieden, diese in einer Teilrevision anzupacken. Konkret ging es um drei Umzonungen an der Wydenstrasse in Worb-Dorf und eine Änderung der Überbauungsordnung des Mühleareals in Enggistein. An beiden Orten soll mit den Anpassungen der baurechtlichen Grundordnung verdichtetes Bauen ermöglicht und gefördert werden.
 
Kleine, zukunftsweisende Schritte
 
«Die Teilrevision ist gut», sagte Anneke Ramseier (SP). Sie stellte im Weiteren die Forderung auf, dass das Verdichtungspotenzial auch im restlichen Gemeindegebiet vermehrt genutzt werde. Auch die FDP begrüsste die Verdichtung in den bestehenden Quartieren. Sprecher Hans Peter Schweizer wies zudem darauf hin, dass mit dem Nein zur Ortsplanungsrevision 06+ die Entwicklung in Worb zum Stillstand gekommen sei. «Die Teilrevision ist eine kleine Chance, das Wachstum etwas zu fördern», so Schweizer.
 
Martin Wälti (SVP) unterstrich den sorgfältigen Umgang mit dem Kulturland und sprach davon, dass die Revision in die richtige Richtung gehe: «Die kleinen, aber effizienten Schritte erachten wir als zukunftsweisend», sagte Wälti. Da auch die EVP und die GLP nichts an der Teilrevision 2012 auszusetzen hatten, wurde sie am Ende einstimmig vom Worber Gemeindeparlament durchgewinkt.
 
Nun warten die grossen Brocken
 

Nebst dieser Teilrevision haben die Verantwortlichen der Gemeinde Worb unterdessen auch einen weiteren Neuanlauf in die Wege geleitet, um eine Gesamtortsplanungsrevision unter Dach und Fach zu bringen. Am letzten Donnerstag erfolgte der Startschuss mit einem ersten öffentliche Forum, an dem gemäss Angaben von Gemeindepräsident Niklaus Gfeller um die 50 Personen teilnahmen. Um ein erneutes Scheitern zu verhindern, will der Gemeinderat dieses Mal Bevölkerung, Parteien und Interessenvertreter besser in den Planungsprozess integrieren. Im September und November werden zwei weitere Foren folgen.


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Erstellt: 25.06.2013
Geändert: 25.06.2013
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