Worb - Zehn neue Defibrillatoren
In Zusammenarbeit mit dem Worber Gewerbe installiert die Gemeinde Worb im Oktober an zehn Standorten Defibrillatoren. Damit wird laut Gemeinderat die Abdeckung mit den lebensrettenden Geräten in der Gemeinde massiv erhöht.
Im Rahmen der Verbesserung der gesundheitlichen Erstversorgung hat der Gemeinderat auf Antrag der Sicherheitskommission ein Projekt mit drei Massnahmen beschlossen. "In Zusammenarbeit mit dem Worber Gewerbe wird das Netz von Defibrillatoren ausgebaut. Die Defis sollen flächendeckend, in günstiger Distanz und 24 Stunden am Tag zugänglich sein. Zudem soll in enger Absprache mit dem Samariterverein eine möglichst grosse Zahl von Worberinnen und Worbern Kenntnisse über Erste-Hilfe-Massnahmen bei einem Herz-Vorfall haben", teilt der Worber Gemeinderat mit.
Weiter solle die Zahl der First-Responder in Worb deutlich ausgebaut und die Angebote des Vereins First-Responder Bern bekannt gemacht und unterstützt werden. First Responder sind ehrenamtliche Lebensretter, die für eine koordinierte Ersthilfe sorgen, die das Zeitintervall bis zum Eintreffen der Ambulanz zu überbrücken hilft. "Dieses Netzwerk will der Gemeinderat stärken und ausbauen", schreibt dieser.
Jede Minute zählt
In der Schweiz erleiden gemäss der Mitteilung jährlich bis zu 8'000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Tatsächlich überlebten schweizweit nur 5 Prozent der Betroffenen. Bei 80 Prozent aller Patienten befinde sich das Herz in den ersten Minuten nach dem Ereignis im sogenannten Kammerflimmern, welches durch frühe Defibrillation mit gutem Resultat behandelt werden könnte. "Die durchschnittliche Anfahrtszeit zu einem Einsatzort bei dringenden Einsätzen dauert über den ganzen Kanton Bern gesehen rund 13 Minuten", heisst es. Dies bedeute, dass nicht alle Patient*innen innerhalb der kritischen Frist von 3 bis 5 Minuten nach Eintreten eines Herz-Kreislauf-Stillstandes durch den Rettungsdienst erreicht werden könnten. "Dies ist jedoch anzustreben, weil mit jeder verlorenen Minute die Überlebenschance um bis zu 10 Prozent sinkt."
"Selbst Laien können einen Defibrillator einsetzen", so der Gemeinderat. Um die Hemmschwelle zu senken, wolle er die Bevölkerung an Anlässen informieren und instruieren.
Das Projekt wird von Gemeinderat Urs Gerber geleitet. Die Umsetzung liegt in der Hand von Nicole Schär, stv. Leiterin Polizeiabteilung. In der Projektgruppe arbeiten Albert Gambon (Vize-Präsident der Sicherheitskommission), Stefan Nydegger (Initiant und Mitglied der Sicherheitskommission) und Claudio Giancotti (Samariterverein).
Die neuen Standorte
Im Oktober werden an folgenden Standorten Defibrillatoren installiert (siehe Karte):
Enggistein:
Biglenstrasse 505 (Fissco AG)
Biglenstrasse 529 (Gemeinde, ehem. Feuerwehrmagazin)
Richigen:
Hübeliweg 221 (Gemeinde, ehem. Feuerwehrmagazin)
Rüfenacht:
Asterweg (EG Asterweg),
Maurmöslistrasse 20 (Thomas Leiser Holzwerkstatt GmbH)
alte Bernstrasse 31 (Gemeinde, Feuerwehrmagazin)
Vielbringen:
Rüfenachtstrasse 47 (Gemeinde, ehem. Feuerwehrmagazin)
Worb:
Schlossstalden 2 (Gloor Gebäudetechnik AG)
Vechigenstrasse 4 (Könitzer und Hofer AG)
Worb SBB:
Rubigenstrasse 82 (Landi Aare AG)
[i] Die Übersicht der zugänglichen Defibrillatoren im Kanton Bern ist im Internet aufgeschaltet: https://tinyurl.com/defiworb. Über die Volltextsuche oben rechts kann der Ort eingegeben werden.