Worb - Worber Gemeinderat wagt den Wislepark-Spagat
Trotz klammer Kasse will der Gemeinderat den Beitrag an das Sportzentrum Wislepark nun doch auf 800 000 Franken verdoppeln.
Der Worber Gemeinderat schlägt das nächste Kapitel in der schier unendlichen Geschichte um den Wislepark auf. Damit das finanziell angeschlagene Sport- und Freizeitzentrum in ruhige Gewässer geführt werden kann, soll der jährliche Gemeindebeitrag von heute 400 000 auf 800 000 Franken erhöht werden, wie der Botschaft zuhanden des Gemeindeparlaments zu entnehmen ist.
Dieser Schritt kommt keineswegs unerwartet. Schon Ende des letzten Jahres begann sich abzuzeichnen, dass der Gemeinderat eine Verdoppelung des Beitrages anstreben wird. Damals hatte das Parlament eine Finanzspritze von 2,3 Millionen Franken bewilligt, damit der Wislepark zumindest das laufende Jahr über die Runden bringen kann.
Es stellt sich jedoch die Frage, ob sich die Gemeinde eine Erhöhung des Beitrags überhaupt leisten kann. Denn auch die Kommune kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten. Zwar wurde Mitte Mai ein Minisparpaket im Umfang von 240 000 Franken geschnürt, und durch die vom Volk gutgeheissene Zentralisierung der Oberstufe wird die Rechnung ab dem Schuljahr 2014/15 voraussichtlich um weitere 117 000 Franken entlastet.
Mit der Erhöhung des Wislepark-Beitrags würden die bisherigen Sparbemühungen aber wieder zunichtegemacht. Es regt sich denn auch Widerstand gegen die Erhöhung. So fordert die FDP in einem Vorstoss, diesen bis 2018 auf dem heutigen Stand einzufrieren.
Geld aus Nachbargemeinden
Derweil schreibt der Gemeinderat in der Botschaft, dass es sich bei den 800 000 Franken um einen Maximalwert handle. Der genaue Betrag soll jedes Jahr vom Gemeinderat festgelegt werden können. «Wenn sich der Geschäftsgang des Wisleparks besser entwickelt als erwartet, so fällt der Gemeindebeitrag tiefer aus», heisst es.
Im Weiteren ist der Verwaltungsrat des Wisleparks derzeit daran, neue Geldgeber ins Boot zu holen. So wurden die Nachbargemeinden angefragt, ob sie einen Beitrag an den Wislepark leisten wollten. Bei der letzten Parlamentssitzung im Mai liess Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) verlauten, dass es erste positive Rückmeldungen gegeben habe.
Das Worber Gemeindeparlament befasst sich an seiner nächsten Sitzung am 23. Juni mit der Erhöhung des Wislepark-Beitrags. Das letzte Wort werden aber die Stimmberechtigten haben. Die Abstimmung ist für den 28. September geplant - sofern die Vorlage im Parlament wie vom Gemeinderat beantragt durchkommt.