Worb - Wislepark-Kreditabrechnung: 1,3 Millionen Mehrkosten

Bei der Realisierung des neuen Worber Sport- und Freizeitzentrums Wislepark wurde der Gesamtkredit um 1,3 Millionen Franken überschritten. Der Worber Gemeinderat unterbreitet die Wislepark-Abrechnung dem Parlament zur Kenntnisnahme. Der Gemeinderat beantragt dem Parlament zudem zwei Nachkredite von insgesamt 2,3 Millionen Franken. Dieses Geld soll der Sportzentrum Wislepark AG in Form von verzinslichen Darlehen für die Deckung der Mehrkosten des Eigenbetriebes sowie zur Verbesserung der Hypothekerzins-Konditionen zur Verfügung gestellt werden.

Martin Christen, info@bern-ost.ch
Die Worberinnen und Worber Stimmberechtigten hatten an der Urnenabstimmung vom 27. September 2009 eine finanzielle Beteiligung der Gemeinde am Sport- und Freizeitzentrum Hofmatt mit 2'659 zu 1'122 Stimmen genehmigt. Bewilligt wurden konkret ein Aktienkapital von 5,8 Millionen und ein Darlehen von maximal 5 Millionen Franken.

„Sehr komplexes Geschäft“

Der Wislepark wurde im Mai 2012 mit einem dreitägigen Dorffest eingeweiht. Seither war die ausstehende Kreditabrechnung mehrmals Gegenstand von politischen Diskussionen – zum Beispiel im Herbst 2012 im Wahlkampf vor den Gemeindewahlen und an der letzten Parlamentssitzung. Im Gemeindeparlament bezeichnete Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) die Kreditabrechnung als „sehr komplexes Geschäft“.

Nun liegt die Kreditabrechnung vor und wird dem Parlament am 14. Oktober zur Kenntnisnahme unterbreitet. Im Bereich „Umstrukturierung“ – Ablösung der finanzschwachen Schwimmbad- und Eisbahn-Genossenschaften durch die neue Wislepark AG – wird der Kredit um 435‘000 Franken überschritten, vor allem, weil zusätzlich eine Hypothek und ein Darlehen abgelöst werden mussten. 300'000 Franken davon sind im bewilligten Kredit enthalten.

Bauüberschreitung 8,6 Prozent

Im Bereich „Baubudget“ belaufen sich die Mehrkosten auf 1,18 Millionen Franken. Die Teuerung verursachte 370‘000 Franken. Die effektive Baubudgetüberschreitung beträgt 810‘000 Franken oder 8,6 Prozent, was innerhalb der üblichen Toleranzgrenze von 10 Prozent liegt.

Die Überschreitung des Baubudgets wird mit drei Faktoren begründet: Statt eines Bauprojektes und eines Kostenvoranschlages habe nur eine Machbarkeitsstudie und eine Kostenschätzung vorgelegen, es sei keine Kostenreserve eingerechnet worden (üblicherweise 5 bis 10 Prozent) und die Zeitverhältnisse für Planung und Bau seien extrem knapp gewesen.

Eigenbetrieb als Kostenfaktor

Die zwei Nachkredite der Gemeinde von 0,5 und von 1,8 Millionen Franken in Form von verzinslichen Darlehen an die Wislepark AG werden wie folgt begründet: Während des Baus sei entschieden worden, dass die Wislepark AG die ganze Anlage selber betreiben und keinen Betriebsbereich auslagern werde. Das habe zu Baumehrleistungen von 500‘000 Franken geführt. Zudem soll eine Hypothek der Wislepark AG von 1,8 Millionen Franken abgelöst werden, um die Zins- und Amortisationskonditionen zu verbessern.

Gemeinderat hofft auf Verständnis

Der Gemeinderat schreibt dem Parlament: "Der Gemeinderat bedauert die Kreditüberschreitung und den Nachkredit für die Mehrkosten des Eigenbetriebs. Er hofft aber auf ein gewisses Verständnis angesichts der Komplexität des Vorhabens“. Der Gemeinderat sei wie die parlamentarische Aufsichtskommission überzeugt, dass alle Projektbeteiligten in jeder Phase bemüht gewesen seien, das Geschäft in den definierten Vorgaben auszuführen.

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Erstellt: 30.09.2013
Geändert: 30.09.2013
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