Worb - Weiterer Schritt zum Hochwasserschutz

Worb macht einen weiteren Schritt zum Schutz vor Hochwasser. Das Gemeindeparlament hat mit 30 gegen 7 (SVP-)Stimmen den Rahmenkredit von 16,8 Millionen Franken für den Hochwasserschutz genehmigt. Definitiv entscheiden wird die Volksabstimmung vom 7. März 2010.

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Im April dieses Jahres hatte das Gemeindeparlament einstimmig den Projektierungskredit von 880'000 Franken für den Wasserbauplan Worble sowie für den Hochwasserschutz in Worb und Richigen genehmigt. Damals schrieb BERN-OST: „Die Überschwemmungen von 2006 und 2007 stecken auch den Parlamentsmitgliedern noch in den Knochen. Im Grossen Gemeinderat wurde mehrmals betont, der Hochwasserschutz sei sehr wichtig.“

Nun stand im Parlament der Rahmenkredit von 16,8 Millionen Franken zur Debatte. Gemeinderat Ernst Hauser (BDP), Vorsteher des Baudepartementes, sagte, der Gemeindeanteil werde 20 bis 40 Prozent betragen.

Erst Hauser sagte weiter, der Bau von Rückhaltebecken in Richigen genüge nicht. Es brauche auch die baulichen Massnahmen in Worb, die eng verknüpft seien mit der geplanten Umfahrungsstrasse. Hauser: „Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Verkehrssanierung realisiert wird.“ Wenn die Verkehrssanierung nicht komme, müsse der Worb-Teil des Hochwasserschutzes überarbeitet werden.

FDP, SP, EVP, Grüne und EDU unterstützten den Rahmenkredit. EVP-Sprecher Fritz Kipfer sagte, der Hochwasserschutz müsse realisiert werden; damit werde auch Druck auf die Verkehrssanierung gemacht. Jürg Schwarzenbach sagte, die FDP sage „mit Knirschen Ja“, das Projekt sei gut und seriös geplant, er frage aber nach Sparpotential: „Braucht es alles?“

Alfred Wirth gab die Unterstützung der SP bekannt: „Es braucht jetzt Taten für einen wirkungsvollen Hochwasserschutz.“ Grüne-Sprecherin Barbara Rebsamen sagte, der Hochwasserschutz sei „ganz klar ein prioritäres Worber Projekt“. Adolf Seematter sagte, die EDU unterstütze das Projekt: „Es besteht dringender Handlungsbedarf.“

Mehrheitlich abgelehnt wurde der Rahmenkredit von der SVP. Martin Wälti sagte, bei diesem „Riesenprojekt“ bestehe die „Gefahr der Überbordung“: Bei der Freilegung der Worble handle es sich um ein „Luxusprojekt“, das nicht dem Hochwasserschutz diene, sondern ein Ökologie- und Naherholungs-Postulat sei.

Der Wasserbauplan beinhaltet zwei Rückhaltebecken in Richigen, einen Gerinneausbau mit Uferbestockung, einzelne Überflutungsflächen sowie - als Kernstück - die Offenlegung der Worble mit einem neuen Umleitgerinne quer durch die Bächumatt, entlang des Wislefusses und entlang der Lauigasse.

Die Laufzeit des vom Parlament bewilligten Rahmenkredites von 16,8 Millionen Franken beträgt sechs Jahre. Für die einzelnen Objektkredite ist der Gemeinderat zuständig. Das letzte Wort hat das Volk: Die Abstimmung findet voraussichtlich am 7. März 2010 statt. Angestrebter Baubeginn ist das Jahr 2011.

www.worb.ch

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 09.11.2009
Geändert: 09.11.2009
Klicks heute:
Klicks total: