Worb - Waldstrasse weckt Widerstand
Im Richigengraben wird ein Maschinenweg für die Forstwirtschaft gebaut. Das Vorhaben passt nicht allen: SP und Grüne prüfen Wege, sich dagegen zu wehren.
«Ein unglaublicher Holzschlag!» «Ein riesiger Eingriff in die Natur!» So die empörte Reaktion einer Leserin auf die Bauarbeiten für einen neuen Maschinenweg im Richigengraben. Ende Oktober bewilligte die Gemeinde Worb ein entsprechendes Baugesuch der Burgerkorporation Richigen. Bewilligt wurde nicht nur ein neuer Maschinenweg, sondern auch der Ausbau der bestehenden Waldstrasse.
Das Projekt ermögliche eine zukunftsgerechte Waldbewirtschaftung, wie die Gemeinde auf ihrer Internetseite schreibt. Vor rund zehn Tagen sind nun im Waldabschnitt in Richigen die Bagger aufgefahren – ganz zum Missfallen einiger Worberinnen und Worber. Kinder aus der Gemeinde haben gar eine Petition lanciert und einige Dutzend Unterschriften gesammelt.
Gegner des Projekts haben sich nun auch an die Gemeinde gewendet, wie SP und Grüne mitteilen. «Die Hoffnung, die Bauarbeiten noch stoppen zu können, haben wir leider nicht mehr», sagt SP-Präsidentin Sandra Büchel. Das Projekt sei aber auch völlig überdimensioniert, kritisiert die Partei. «Das hätte man bestimmt anders lösen können.»
Rechtlich keine Handhabe
Die Rahmenbedingungen des Projekts seien zwar eingehalten worden, halten SP und Grüne fest. Die verschiedenen kantonalen Ämter hätten bezüglich Natur- und Gewässerschutz nichts zu beanstanden gehabt. «Doch nicht alles, das rechtens ist, ist auch zwingend richtig», sagt Büchel. Die Partei prüfe deshalb Mittel und Wege, wie man das Projekt doch noch in die richtigen Relationen setzen könnte.
Möglichkeiten sieht Büchel in Bezug auf den Wildtier- und Umweltschutz, denn im «Gräbu» seien häufig Rehe und Füchse anzutreffen. Ausserdem sei im Gebiet auch Seidenbast gesichtet worden, der geschützt ist. Und schliesslich verlaufe die Strasse durch ein Bachbett: «Wir werden prüfen, ob die rechtlichen und ökologischen Vorschriften zum Schutz des Waldes und des Richigengrabens eingehalten werden.»
Die Gemeinde äusserte sich gestern nicht zu den Bauarbeiten. Gemeinsam mit dem Kanton hat sie jedoch kurzfristig eine Informationsveranstaltung für heute anberaumt.