Worb - Volk stimmt über Ortsplanung ab
Wenige Stunden nach dem Parlaments-Ja steht fest: In Worb kommt es – voraussichtlich am 15. Mai – zu einer Volksabstim-mung über die neue Ortsplanung. Die Interessengemeinschaft „IG Worb bleibt grün – Rüfenacht bleibt grün“ hat das Referendum beschlossen.
Die Interessengemeinschaft um die Rüfenachterin Maja Weiersmüller hat bis 14. März Zeit für die Sammlung von 200 Referendums-Unterschriften – eine kleine Hürde zur Volksabstimmung.
Maja Weiersmüller sagte dem Internetportal BERN-OST, die IG wehre sich generell gegen Kulturlandverlust, gegen den Abbau von Lebensqualität, gegen Mehrverkehr: „Die neue Ortsplanung geht in die falsche Richtung.“ Die richtige Richtung, laut IG: "Wohnverdichtung fördern."
Falls das Referendum zustande kommt, wird die Gemeindeabstimmung wahrscheinlich schon am 15. Mai stattfinden. Gemeindeschreiber Christian Reusser zu BERN-OST: „Die Zeit ist knapp, aber wir werden versuchen, die Abstimmung am Mai-Abstimmungstermin durchzuführen, weil der nächstmögliche Termin vom 23. Oktober doppelt problematisch ist: Dann finden die National- und Ständeratswahlen statt und die Wartezeit bis zur Abstimmung wäre lang.“
Das Worber Parlament hat die Ortsplanung OP06+ vorgestern Montag mit 26 gegen 9 SVP-Stimmen genehmigt. Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) hatte vor dem Parlament ausgeführt, die neue Ortsplanung stelle insgesamt 11 Hektaren für Neuüberbauungen zur Verfügung. Das seien lediglich 60 Prozent des vom Kanton bewilligten Kontingentes.
FDP, SP, EVP, Grüne und EDU hatten sich im Parlament hinter die Revision der Ortsplanung gestellt. Für die FDP ist es wichtig, neue Wohnungen bauen zu können, "um die Bevölkerungszahl und damit das Finanzgleichgewicht zu halten". Die SP lobte die "moderate, qualitativ gute Weiterentwicklung der Gemeinde".
Für die EVP bringt die OP06+ "eine erfreuliche und sorgfältige Ortsentwicklung". Für die Grünen lässt sich das Resultat der Revision sehen: „Eine minimale Entwicklung der Gemeinde soll möglich sein.“ Die EDU hob "den verantwortungsvollen Umgang mit Grund und Boden" hervor.
Anträge der SVP, die neue Bauzone im "Hinderhus" in Rüfenacht zu verkleinern, wurden vom Parlament abgelehnt. Die SVP kritisierte den Verlust von Kulturland in Rüfenacht, wo ohnehin schon genug gebaut werde: „Worb spielt bei der Vernichtung von Fruchtfolgeflächen in der obersten Liga.“
Die OP06+ bringt neue Bauzonen an der Richigenstrasse in Worb sowie westlich der Längimoosstrasse und im "Hinderhus" in Rüfenacht. In Richigen wird die Wohnzone am westlichen Dorfrand erweitert.
In Vielbringen wird die Bebauung im südöstlichen Ortsteil vervollständigt. In Enggistein können bestehende Bauten umgenutzt und ausgebaut werden. In Worb SBB wird der Bereich rund um das Restaurant Bahnhof der Gewerbezone zugewiesen.
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