Worb - Verwirrung und Fakten um die Wislepark-Kosten

Um die Finanzierung des neuen Worber Sport- und Freizeitzentrums Wislepark brodelt die Gerüchteküche, angeheizt durch die Gemeindewahlen. Faktum ist: Es gibt eine Baukostenüberschreitung. Der Gemeinderat hat einen ersten Nachkredit von 300'000 Franken beschlossen. Alle Anzeichen deuten darauf hin: Die Überschreitung wird gegen eine Million Franken betragen.

Martin Christen, martin.christen@bern-ost.ch
Die gute Nachricht: Vor wenigen Tagen schrieb Wislepark-Geschäftsführer Marco Thoma in einer Medienmitteilung: „Trotz des mässigen Wetters in den ersten Betriebsmonaten dürfen die Verantwortlichen auf eine insgesamt sehr erfolgreiche Badesaison 2012 zurückblicken. Betrugen die Einnahmen aus Eintritten und Abonnementen in der Vorjahresperiode noch 173‘000 Franken, so konnten diese Saison 214‘000 Franken verbucht werden.“

Die schlechte Nachricht: In einem BERN-OST Lesermail schreibt der Rüfenachter Journalist Christian Bernhart: „Es pfeifen nicht nur die Spatzen vom Dach des Wisleparks, dass die stolzen 13 Millionen Franken nicht ausreichen; der Kredit ist bereits aufgebraucht und offenbar musste schon ein Nachkredit geschüttet werden, damit die Angestellten des Wisleparks noch Löhne erhalten und ein ruhiges Weihnachtsfest feiern können.“

Faktum ist: Die Abrechnung über den Bau des vor genau einem halben Jahr eingeweihten Wisleparks liegt noch nicht vor. Und: Am Worber Wahlfest wollten die Wislepark-AG-Verantwortlichen, Verwaltungsratspräsident und Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) sowie Verwaltungsratsvizepräsident und Gemeinderat Jonathan Gimmel (SP), keine Zahlen nennen. Und: Im Gemeinderat hat es ein hartes Seilziehen um einen drängenden Nachkredit gegeben.

Gemeindepräsident Niklaus Gfeller sagte auf Anfrage, der Gemeinderat habe vorerst einen Nachkredit von 300‘000 Franken gesprochen, um dringliche Baurechnungen zahlen zu können. Gfeller: „Der Nachkredit hat mit dem Betrieb und den Löhnen nichts zu tun, man muss zwischen Bau und Betrieb unterscheiden, die Baurechnungen können nicht dem Betrieb angelastet werden.“

Anderen Quellen ist zu entnehmen, dem Gemeinderat sei eine provisorische Kostenaufstellung mit einer Kreditüberschreitung von 920‘000 Franken vorgelegen. Der Gemeinderat habe es abgelehnt, den beantragten Nachkredit von 920‘000 zu bewilligen, bevor die Bauabrechnung vorliege. Der Gemeinderat habe vorerst nur 300‘000 Franken bewilligt.

Am 25. November finden in Worb die Gemeindewahlen statt. Klarheit über die Wislepark-Kosten wird es wohl erst danach geben.

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Erstellt: 13.11.2012
Geändert: 13.11.2012
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