Worb - Verkehrssanierung und Hochwasserschutz: Rückzug der Beschwerde - Baustart im Frühling
Überraschende Wende in Worb: Der Rückzug der Beschwerde ermöglichst den Baustart für Verkehrssanierung und Hochwasserschutz im nächsten Frühling.
Gegen den Wasserbauplan Worble hatte die Landbesitzer-Familie Hirsbrunner Beschwerde geführt, weil die neue Worble teilweise über ihr Land führen soll. Jahrelange Verhandlungen blieben erfolglos. Nun konnte dank Vermittlung von Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer (SP) die Situation entscheidend deblockiert werden, wie die Worber Gemeindebehörden mitteilen.
Seit Mitte September hatten intensive Gespräche zwischen den Grundeigentümern und dem Worber Gemeinderat Jonathan Gimmel (SP) stattgefunden, der auf eigene Initiative handelte. Danach setzte der Gemeinderat eine gemeinderätliche Zweier-Delegation mit Gimmel und Guy Lanfranconi (FDP) ein.
In der Mitteilung heisst es: "Unter der Leitung der Delegation ist es gelungen, alle strittigen Fragen einvernehmlich zu lösen." Gestützt darauf habe die Familie Hirsbrunner ihre Beschwerde gegen den Wasserbauplan Worb zurückgezogen.
Deponie wird neu überdacht
Offen bleibt laut der Mitteilung im Moment nur noch die Deponie des Aushubs für den Tunnel. Bruno Hirsbrunner: "Regierungsrätin Egger hat an einem Augenschein vor Ort zugesichert und schriftlich bestätigt, dass die Ausmasse und die Gestaltung der Materialdeponie vor unserem Haus neu überdenkt werden."
Zur Erledigung der noch hängigen, weniger zeitkritischen Beschwerde gegen die geplante Deponie, haben der Kanton Bern und Hirsbrunners ein Einigungsverfahren vereinbart. In der Medienmitteilung heisst es: "Damit können das Hochwasserschutzprojekt und die Verkehrssanierung Worb im Frühjahr 2012 gestartet werden."
In der Mitteilung heisst es, die erfreuliche Deblockierung habe "von allen Beteiligten eine neue Dialogbereitschaft erfordert". Und: "Im offenen und konstruktiven Dialog mit der Familie Hirsbrunner konnten alle wesentlichen Verfahrensfragen trotz hohem Zeitdruck auf Vereinbarungsebene geklärt werden."
Hirsbrunner: "Eine Erlösung"
Bruno Hirsbrunner sagte dem Internetportal BERN-OST: "Endlich! Es ist eine Erlösung, die man eigentlich schon lange hätte haben können." Bruno Hirsbrunner, Gemeindeparlamentarier der SVP, über die Initiative von SP-Gemeinderat Jonathan Gimmel: "Sehr gute Arbeit, er hat es so gemacht, wie man es immer machen sollte, er baut damit auch Vertrauen in die Behörden auf." Und: "Für mich ist das Vertrauen in die Mehrheit des Gemeinderates nun wiederhergestellt."
Gimmel: "Gemeinde muss Vorbild sein"
Gemeinderat Jonathan Gimmel zu BERN-OST über seine Initiative: "Auch wenn scheinbar alles versucht wurde, konnte ich nicht glauben, dass in unserer Gemeinde Konflikte nur von Gerichten gelöst werden können. Denn: Auch wenn Gerichte entscheiden: Sieger kann es keine geben. Und ich bin überzeugt: Die Gemeinde muss in all Ihrem Handeln ein Vorbild sein. Die Einwohnerinnen sollen sich auf sie verlassen können, gerade bei Streitigkeiten."
60-Millionen-Projekt wieder auf Kurs
Nun sei die Projektplanung für das 60-Millionen-Projekt mit der 1,4 Kilometer langen Umfahrungsstrasse mit zwei Tunneln wieder auf Kurs, heisst es in der Medienmitteilung der Worber Behörden. Der Fahrplan: "Der Bau der Umfahrungstrasse soll im Frühjahr 2012 in Angriff genommen werden.
Zunächst wird im Bereich des Kreisels Bernstrasse und der RBS-Brücke gebaut, danach folgt der Bau des Kreisels Rubigenstrasse. Ab Ende 2013 wird die Spange Süd mit dem Wislentunnel zwischen der Rubigen- und der Bernstrasse erstellt, ab Mitte 2014 folgt die Spange Nord mit dem Tunnel Mülacher. In den Jahren 2017 und 2018 werden die Bahnhof- und die Bernstrasse umgestaltet. Abgeschlossen wird das Projekt voraussichtlich Ende 2018."
www.worb.ch