Worb - Stehende Kirchenuhren, keine Glocken: Die Zeit steht still

Es ist das Tagesgespräch in Worb: Die Zeit steht still. Seit gestern Dienstag und voraussichtlich bis morgen Donnerstag zeigen die Kirchenuhren genau 15.00 Uhr an. Die Glocken sind verstummt. Der Grund: Uhrwerk und Glockenschlag werden digitalisiert.

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
In Worb bestimmen die vier Uhren am Kirchturm und die Glockenschläge den Lebenslauf der Erdenbürger so stark, dass Arbeitgeber beim Sigristen reklamieren, wenn die Uhren zwei Minuten vorgehen, weil dann die Arbeitnehmer auch zwei Minuten früher in den Feierabend gehen. Das ist wahr.

Wahr ist auch: Die Kirchenuhren zeigen die Zeit sehr oft ungenau an. Der Grund: Die Lufttemperatur beeinflusst das eiserne, elektromechanische und revisionsbedürftige Uhrwerk von 1961 stark. Sigrist Markus Knipp: "Regelmässig muss ich in den Turm hinauf klettern und das Uhrwerk richten."

Das ändert sich nun: In diesen Tagen werden die Kirchenuhren digitalisiert und sind dann auf die Sekunde genau funkgesteuert. Das historische Uhrwerk bleibt im Kirchturm, "ohne Funktion, zu Museumszwecken", wie der Sigrist sagt.

Mit der Digitalisierung zuverlässiger wird auch das Glockengeläute bei Abdankungen auf dem Friedhof: "Das können wir nun programmieren und müssen am betreffenden Tag nicht mehr daran denken", sagt Markus Knipp: "Wehe, wenn wir es einmal vergessen haben."

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Erstellt: 01.02.2012
Geändert: 01.02.2012
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