Worb - Schulsozialarbeiter Spielmann: “Am hohen Berg eine gewisse Höhe erreicht“

Seit einem Jahr steht Schulsozialarbeiter Stefan Spielmann an den Worber Schulen im Einsatz. „Ich stosse auf Wohlwollen, es ist eine spannende Arbeit“, zieht er Bilanz. Und: „Am Anfang stand ich vor einem hohen Berg, nun ist bereits eine gewisse Höhe erreicht.“

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
In seiner Anfangszeit hat Schulsozialarbeiter Stefan Spielmann jeder Schulklasse in der ganzen Gemeinde Worb sich und sein Angebot vorstellen können: „Alle Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte kennen mich.“

Das Angebot wird genutzt. Stefan Spielmann: „Es sind schon viele Anfragen an mich herangetragen worden; in erster Linie geht es um Konflikte unter Schülern, Konflikte zwischen Schülern und Schülerinnen, Klassenprobleme, Mobbying, familiäre Probleme und auch Suizidgedanken.“

Der Worber Schulsozialarbeiter über seine Arbeitsmethodik: „Ich gehe in jedem Fall systemisch und lösungsorientiert vor, ich versuche jeweils, eine Triage zu machen, zu vermitteln, zu vernetzen.“ Er setze an den Ressourcen an: „Ich gehe davon aus, was gut gemacht wird und nicht, was schlecht oder falsch gemacht wird.“ Die Schülerinnen und Schüler würden in Einzel- oder Gruppengesprächen motiviert, die Lösungen selbst zu erarbeiten.

„Ich werde als neutrale Person anerkannt, das ist mein Vorteil“, sagt der Worber Schulsozialarbeiter: „Die Akzeptanz ist gut, ich stosse auf Wohlwollen.“ Stefan Spielmann bezeichnet seine Funktion als „sehr spannend“. Es sei „schön, wenn man jemandem helfen kann“.

Nach seiner bisherigen Einschätzung wird er mit seinem 75-Prozent-Pensum an Grenzen stossen: „Ich habe das Gefühl, dass ich nicht alle im Stellenbeschrieb vorgegebenen Aufgaben werde erfüllen können.“ Sein Bild: „Vor mir steht ein grosser Berg, über den ich muss, bereits habe ich eine gewisse Höhe erreicht.“

Stefan Spielmann weiter: „Ich gehe Schritt um Schritt, bleibe in jeder Situation möglichst ‚cool‘ und versuche, mich nicht auffressen zu lassen; manchmal komme ich mir vor wie Michael Endes ‚Beppo, der Strassenkehrer‘.“ Beppos Motto: Du musst nicht das Ende der langen Strasse beachten, immer nur das nächste Stück.

Der Einsatz eines Schulsozialarbeiters an den Schulen der Gemeinde Worb wurde vom Gemeindeparlament im Oktober 2008 beschlossen. Genehmigt wurde ein dreijähriges Pilotprojekt mit 75 Stellenprozenten.

Der Worber Schulsozialarbeiter kann sich auf den “Begleitausschuss Schulsozialarbeit“ stützen. Dieser Ausschuss ist mit der strategischen und operativen Führung sowie mit der „Evaluation der Wirkung“ beauftragt.

www.worb.ch

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Erstellt: 24.06.2010
Geändert: 24.06.2010
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