Worb - "Schlagermusik ist mein Leben"
Patricia Mathys hat ein besonderes Adventsgeschenk erhalten. Die aufstrebende Schlagersängerin aus dem Bernbiet gewann den Kleinen Prix Walo in der Sparte Schlager.
Doch für die 32-Jährige ist der Preis ein beachtlicher Erfolg. Sie nimmt ihn als Anstoss für ihre weitere Karriere als Sängerin. «Das Schlagergeschäft ist schon ein wenig wie ein Haifischbecken, und ohne Beziehungen Fuss zu fassen, ist schwierig», sagt Mathys und wirkt für einen Moment nachdenklich. Dann kehrt das Strahlen in ihre Augen zurück. Der Preis sei für sie eine gute Werbung und eine Bestätigung dafür, dass sie auf dem richtigen Weg sei, erklärt sie.
Mischpult in der Bauernstube
Inzwischen ist das grosse Fest vorbei, und in ihrem Heim in Dentenberg ist etwas Ruhe eingekehrt. Hier wohnt Patricia Mathys mit ihrem Mann Andreas, und hier übt sie für die nächsten Auftritte. In der behäbigen Bauernstube stehen ein Mischpult und zwei Lautsprecher. Im Dorf in den Hügeln zwischen Worb und Bern singt sie von Liebe und Schicksal, trainiert die Tonleiter hinauf und hinunter. Ihren ersten Gesangsunterricht hat sie im Alter von 20 Jahren aus der eigenen Tasche bezahlt, gesungen hat sie von klein auf. «Mein Vater sang auch gerne, und er lehrte mich all die Gassenhauer», erklärt Mathys. Dass sie einmal Schlagersängerin würde, daran dachte in ihrer Familie niemand. «Auf eine Karriere hinzuarbeiten, kannten wir nicht», sagt sie. Heute würden sie auch viele Leute fragen, wieso sie sich mit ihrem Aussehen und der Grösse von 1,78 Metern nie als Model beworben habe. «Das passte einfach nicht in unsere Welt», antwortet Mathys jeweils. Es sei klar gewesen, dass sie etwas «Bodenständiges» lernen würde.
Nach der KV-Lehre schaffte es die junge Frau aus Wyssachen dann doch auf die Bühne und vors Mikrofon. Dass sie heute Schlager singe, sei auch ein wenig Zufall, meint Mathys. Ihre Mutter sei ein grosser Fan der Kastelruther Spatzen und reise jeweils zu Konzerten der Gruppe. Ihr habe diese Musik auch gefallen, auch Rockformationen wie Krokus. Als ein Organisator von Konzertreisen der damals 20-Jährigen eine Auftrittsmöglichkeit bot, griff Mathys zu und sang einige Schlager vor. «Ich hatte nicht einmal eigene Lieder», erinnert sich Mathys. Aber sie hatte Bühnenluft geschnuppert und wollte mehr, suchte den Kontakt zu Roland Eberhart von der bekannten Gruppe Calimeros. Dieser schrieb ihr einen ersten Song. Weitere folgten, und Schlagersängerin Patricia wurde durch einen Auftritt in der Sendung «Musikantenstadl» und dem Sieg beim Alpin Grand Prix in Meran weit über die Grenzen hinaus bekannt.
Von der Volksmusik zum Schlager
Für die gut aussehende Frau mit der klangvollen Stimme ist heute klar, in welche Richtung sie sich musikalisch weiterentwickeln will. «Ich habe den Weg von der Volksmusik hin zum deutschen Schlager eingeschlagen», erklärt sie.
Wie sie in ihren Liedern singt, fand die junge Frau das Glück der Liebe. Aus Patricia Fuhrimann wurde bald Patricia Mathys. Gefunkt habe es am Feuerwehrfest von Vechigen. Schlagersängerin Patricia trat dort auf, mischte sich unters Publikum und landete an der Bar. «Dann ging es halt so, wie es oft geht, und ich zog schliesslich auf den Dentenberg», sagt sie. Seit viereinhalb Jahren wohnt Patricia Mathys jetzt mit ihrem Ehemann unter dem gleichen Dach wie die Schwiegereltern. Im nächsten Jahr wird das Paar in sein eigenes Haus umziehen. Ob aller Baupläne will die Sängerin aber ihre Karriere nicht aus den Augen verlieren. Im Moment tritt sie beinahe jedes Wochenende auf. «Musik ist mein Leben», sagt sie und greift zum Mikrofon.
www.patricia-music.ch
