Worb - Rüfenacht und die Schule bergen Zündstoff
Der Worber Gemeinderat hat die Ergebnisse der Bevölkerungsumfrage vom letzten Herbst vorgestellt. Diskussionen gab es vor allem zum Ortsteil Rüfenacht und zur Organisation der Schule.
Wie beurteilt die Worber Bevölkerung die Lebensqualität in der Gemeinde? Um dies zu erfahren, liess der Gemeinderat letzten Herbst bei gut 1000 zufällig ausgewählten Personen eine Umfrage durchführen. Die Auswertung der 620 erhaltenen Fragebogen zeigte, dass sich die Mehrheit der Worber wohlfühlt und im Allgemeinen mit der Infrastruktur zufrieden ist. Der Gemeinderat machte dies Anfang März publik (wir berichteten).
Am Montag hat Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) die Resultate der Umfrage öffentlich präsentiert. Rund 60 Personen erfuhren, was der Bevölkerung gefällt und was nicht. Geschätzt werden die gute Erreichbarkeit grosser Zentren, die hohe Sicherheit im Wohnumfeld, das vielseitige Freizeitangebot sowie Landschaft und Natur. Vermisst werden hingegen attraktive Arbeitsplätze. Sorge bereiten den Worbern die Verkehrsentwicklung, die Siedlungsentwicklung und die Gemeindefinanzen.
Unterschiedlich wahrgenommen wird die Situation in Rüfenacht und in Worb Dorf. So wurde bei der Standortqualität die Sicherheit in Rüfenacht 20 Prozent weniger häufig genannt als in Worb. In der Diskussion nach der Präsentation war der Ortsteil Rüfenacht denn auch ein Thema. Ein Votant wehrte sich, Rüfenacht werde zu schlecht dargestellt. «Wir haben ein Vereinsleben, die Dorfgemeinschaft, ideale Schulwege und gute Verkehrsverbindungen. Viele Leute wohnen gerne hier.»
Eine Rüfenachterin wies auf die schöne Lage und die günstigen Wohnungen hin. Aber sie mahnte auch: «Wir haben es satt zu hören, man müsse bei uns etwas machen, zum Beispiel für ein Dorfzentrum. Macht endlich etwas.»
Diskutiert wurde auch über die Schulorganisation. In der Umfrage wurde die Schliessung der Aussenschulen mit 72,7 Prozent abgelehnt. Diese zu erhalten, koste aber Geld, sagte Gemeinderat Christoph Moser (SP). Es frage sich, wie viel der Steuerplichtige zu zahlen bereit sei.
Pfannenfertige Rezepte zur Umfrage lägen noch nicht vor, sagte Niklaus Gfeller. Der Gemeinderat werde im Rahmen der Legislaturplanung weitere Ziele formulieren.