Worb - Prallvolle Koffer mit Selbstgebasteltem

Im Bärensaal in Worb fand am Samstag der 1. Worber Koffermarkt statt. Organisiert wurde er vom Siebnerclub, einer Gruppe Frauen aus der Region.

Kathrin Schneider, Berner Zeitung

Was für eine Vielfalt an Farben, Formen, Koffern, Ausstellern und Besuchern. Der staunende Betrachter im Bärensaal Worb weiss kaum, was er zuerst bewundern und genauer studieren soll. Da schweben papierne Waldelfen zerbrechlich von der Kofferkante. Auf dem gegenüberliegenden Tisch füllen gestrickte Pingus eine Kofferhälfte und strahlen farbenfroh in die Runde. Genähtes, Gebasteltes, Verziertes, Geschriebenes und Fotografiertes locken zum Kauf oder wenigstens zu einer näheren Prüfung. Das Angebot  reicht von Kinderkleidern bis zu den verschiedensten Schmuckartikeln, die in rund 80 Koffern  präsentiert werden.

        

Koffermärkte im Trend

        

Lotti Bähler ist Mitglied des Siebnerclubs und somit eine der Frauen, die sich seit 25 Jahren regelmässig am siebten Tag jedes Monats treffen. Der Kern besteht aus neun Frauen, die auch alle am Koffermakt in irgendeiner Funktion im Einsatz sind. So hat zum Beispiel Christa Herrmann das ganze Inkasso übernommen, andere führen das Bistro oder motivierten die Männer zur Mitarbeit. «Eigentlich ist die Idee im letzten Herbst gereift, als im Fernsehen eine Sendung über den ersten Schweizer Koffermarkt ausgestrahlt wurde», erzählt Lotti Bähler. Gemeinsam hätten sie dann  spontan mit der Planung begonnen. «Die Idee des Koffermarkts kommt ursprünglich aus Amerika, wo man auch Waren im Kofferraum anbietet und verkauft.» Der Trend sei dann nach Europa und in die Schweiz gekommen. Für Lotti Bähler sind aber die Koffermärkte wie in Grosshöchstetten oder Konolfingen keine Konkurrenz, sondern eine Bereicherung.

        

Handarbeit als Ausgleich

        

Silvia Senn sitzt beim Eingang und beobachtet den Strom der Eintretenden. Sie schätzt die Aussteller altersmässig «vom Teenager zum Grosi». Die älteste Ausstellerin – mit zwei Ausnahmen sind alle weiblich – ist 85- jährig und mit Eifer dabei. Einige stammen aus der Region, andere reisten von weiter an. Zwei Ortsunkundige waren gar in Worb SBB statt im Zentrum gelandet, aber auch diese erreichten dann mit Kofferschleppen oder Autostopp das richtige Ziel. «Für mich ist das Handarbeiten einfach ein guter Ausgleich zu meinem Job als Verkehrspolizistin, bemerkt eine Ausstellerin. Andere freuen sich, wenn es nach dem Markt daheim wieder Platz für neue Basteleien gibt.

 

[i] Am Samstag, 24. Mai, wird in der Friederika-Stiftung in Walkringen ein weiterer Koffermarkt durchgeführt. Tag der offenen Tür und Bistro, 10 bis 16 Uhr.


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Erstellt: 19.05.2014
Geändert: 19.05.2014
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