Worb - Parlament sagt Ja zur Schliessung der Aussenschulen
Das Worber Gemeindeparlament ist für die Schliessung der Schulen in den Aussenorten: Der Grosse Gemeinderat hat mit 23 zu 15 Stimmen den Schulschliessungen zugestimmt. SP, FDP und Grüne sagten Ja, SVP, EVP und EDU Nein. Auf dem Bärenplatz
Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Die 40 Worber Parlamentsmitglieder wurden auf dem Bärenplatz vor dem Sitzungslokal von rund 250 protestierenden Erwachsenen und Schülern vorwiegend aus den Worber Aussenorten singend und mit Kerzen empfangen. Auf Transparenten hiess es: "Bitte lasst die Schule im Dorf", "Differenzierte Lösungen für die Aussenschulen", "Pro Schule Vielbringen".
Im Parlament führte der Antrag des Gemeinderates, die Schulen in den Ortsteilen Wattenwil-Bangerten, Enggistein, Richigen und Vielbringen im Sommer 2008 zu schliessen und die Schulhäuser zu verkaufen, zu einer Redeschlacht mit 15 Beteiligten.
Gemeinderätin Franziska Fritschy (FDP), Vorsteherin des Ressorts Bildung, sagte, der Gemeinderat sei sich des "schmerzlichen Verlustes" der Aussenschulen bewusst. Aber: Die Schliessung der Aussenschulen sei die sinnvollste und zukunftsträchtigste Lösung.
Franziska Fritschy legte die Hauptargumente des Gemeinderates dar: Starker Schülerrückgang, weitere anstehende Klassenschliessungen durch den Kanton, Möglichkeit der Integration der Schüler aus den Aussenorten in die Schulen von Worb und Rüfenacht.
Franziska Fritschy sagte, die Schulschliessungen brächten der Gemeinde jährliche Netto-Einsparungen von rund 500'000 Franken. Aber: Es handle sich nicht um eine Sparmassnahme. Gute Möglichkeiten für den Schülertransport und für den Ersatz von Räumlichkeiten für das gesellschaftliche und kulturelle Leben in den Aussenorten stünden in Aussicht.
Inge Stahel und zahlreiche weitere Parlamentsmitglieder der SVP - vor allem aus den betroffenen Aussenorten - wandten sich gegen die Schulschliessungen. Die SVP wolle lebendige Aussenorte. Familien mit Kindern würden künftig den Aussenorten fern bleiben. Es sei paradox: Zuerst würden Schulen geschlossen und erst danach wolle die Gemeinde eine Bildungsstrategie erarbeiten.
Hanspeter Stoll als FDP-Sprecher sagte, die Schülerzahlen sprächen eine klare Sprache, es gebe keine Alternative zu den Schliessungen. Die Integration der betroffenen Schüler in die Schulen von Worb und Rüfenacht sei möglich. Längere Schulwege seien zumutbar, der Transportdienst sei geklärt. Es gelte nun, das gesparte Geld noch besser in die Bildung zu investieren.
SP-Sprecher Jürg Kaufmann nannte als Hauptargumente für die Schulschliessungen ebenfalls die sinkenden Schülerzahlen und die vom Kanton angedrohten weiteren Klassenschliessungen. Kaufmann sagte, die Schulwegsicherheit, die Schülertransporte und neue Infrastrukturangebote in den Aussenorten seien gut abgeklärt.
Marianna Gfeller von der EDU sprach sich gegen die Schulschliessungen aus. Sie forderte ein differenzierteres Vorgehen und zukunftsorientiertere Lösungen zugunsten der Standortattraktivität von Vielbringen, Richigen, Enggistein und Wattenwil/Bangerten.
Urs Gerber war namens der Grünen Worb für die Schliessungen - "ohne Begeisterung". Er betonte, die neue Lösung schaffe bessere Bedingungen für die Schulleitungen und das Lehrpersonal.
Harry Suter sagte als EVP-Sprecher, voreiliger Aktionismus sei unnötig. Den Aussenorten würde "der Teppich unter den Füssen weggezogen". Die EVP stellte den Gegenantrag, die Schulen in Vielbringen und Richigen zu belassen und nur die Schulen in Enggistein und Wattenwil/Bangerten zu schliessen.
Mit 23 zu 15 Stimmen unterstützte das Parlament unter Namensdaufruf den Schliessungsantrag des Gemeinderates. Einstimmig sprach sich der Grosse Gemeinderat dafür aus, diesen - so wurde mehrmals betont - "Entscheid von grosser Tragweite" am 17. Juni der Volksabstimmung zu unterbreiten.
Das Parlament sprach sich mit 33 zu 5 Stimmen gegen eine Variantenabstimmung aus. Damit wurde der EVP-Antrag auf Teilschliessungen hinfällig.
Den Worber Parlamentsmitgliedern war vor der Sitzung eine Petition zugestellt worden, die innerhalb eines Tages von über 200 Menschen unterzeichnet worden war. In der Petition heisst es, die Schliessung sämtlicher Aussenschulen sei eine Radikallösung: "Wir sind enttäuscht, dass keine echte Alternative mit Erhalt eines Teilangebotes der Aussenschulen ausgearbeitet wurde."
Die Schliessung aller Worber Aussenschulen sei - so heisst es in der Petition weiter - "eine Sparübung auf Kosten der Aussenorte und Kinder", stehe im Wiederspruch zur kantonalen Bildungsstrategie ("Schulen nahe der Wohnorte"), finde wenig Verständnis in der Bevölkerung, basiere auf falschen Trendangaben ("kein Rückgang der Schülerzahlen") und unpräzisen Aussagen.
[i] Zur BERN-OST-Bildergalerie...
www.worb.ch
Im Parlament führte der Antrag des Gemeinderates, die Schulen in den Ortsteilen Wattenwil-Bangerten, Enggistein, Richigen und Vielbringen im Sommer 2008 zu schliessen und die Schulhäuser zu verkaufen, zu einer Redeschlacht mit 15 Beteiligten.
Gemeinderätin Franziska Fritschy (FDP), Vorsteherin des Ressorts Bildung, sagte, der Gemeinderat sei sich des "schmerzlichen Verlustes" der Aussenschulen bewusst. Aber: Die Schliessung der Aussenschulen sei die sinnvollste und zukunftsträchtigste Lösung.
Franziska Fritschy legte die Hauptargumente des Gemeinderates dar: Starker Schülerrückgang, weitere anstehende Klassenschliessungen durch den Kanton, Möglichkeit der Integration der Schüler aus den Aussenorten in die Schulen von Worb und Rüfenacht.
Franziska Fritschy sagte, die Schulschliessungen brächten der Gemeinde jährliche Netto-Einsparungen von rund 500'000 Franken. Aber: Es handle sich nicht um eine Sparmassnahme. Gute Möglichkeiten für den Schülertransport und für den Ersatz von Räumlichkeiten für das gesellschaftliche und kulturelle Leben in den Aussenorten stünden in Aussicht.
Inge Stahel und zahlreiche weitere Parlamentsmitglieder der SVP - vor allem aus den betroffenen Aussenorten - wandten sich gegen die Schulschliessungen. Die SVP wolle lebendige Aussenorte. Familien mit Kindern würden künftig den Aussenorten fern bleiben. Es sei paradox: Zuerst würden Schulen geschlossen und erst danach wolle die Gemeinde eine Bildungsstrategie erarbeiten.
Hanspeter Stoll als FDP-Sprecher sagte, die Schülerzahlen sprächen eine klare Sprache, es gebe keine Alternative zu den Schliessungen. Die Integration der betroffenen Schüler in die Schulen von Worb und Rüfenacht sei möglich. Längere Schulwege seien zumutbar, der Transportdienst sei geklärt. Es gelte nun, das gesparte Geld noch besser in die Bildung zu investieren.
SP-Sprecher Jürg Kaufmann nannte als Hauptargumente für die Schulschliessungen ebenfalls die sinkenden Schülerzahlen und die vom Kanton angedrohten weiteren Klassenschliessungen. Kaufmann sagte, die Schulwegsicherheit, die Schülertransporte und neue Infrastrukturangebote in den Aussenorten seien gut abgeklärt.
Marianna Gfeller von der EDU sprach sich gegen die Schulschliessungen aus. Sie forderte ein differenzierteres Vorgehen und zukunftsorientiertere Lösungen zugunsten der Standortattraktivität von Vielbringen, Richigen, Enggistein und Wattenwil/Bangerten.
Urs Gerber war namens der Grünen Worb für die Schliessungen - "ohne Begeisterung". Er betonte, die neue Lösung schaffe bessere Bedingungen für die Schulleitungen und das Lehrpersonal.
Harry Suter sagte als EVP-Sprecher, voreiliger Aktionismus sei unnötig. Den Aussenorten würde "der Teppich unter den Füssen weggezogen". Die EVP stellte den Gegenantrag, die Schulen in Vielbringen und Richigen zu belassen und nur die Schulen in Enggistein und Wattenwil/Bangerten zu schliessen.
Mit 23 zu 15 Stimmen unterstützte das Parlament unter Namensdaufruf den Schliessungsantrag des Gemeinderates. Einstimmig sprach sich der Grosse Gemeinderat dafür aus, diesen - so wurde mehrmals betont - "Entscheid von grosser Tragweite" am 17. Juni der Volksabstimmung zu unterbreiten.
Das Parlament sprach sich mit 33 zu 5 Stimmen gegen eine Variantenabstimmung aus. Damit wurde der EVP-Antrag auf Teilschliessungen hinfällig.
Den Worber Parlamentsmitgliedern war vor der Sitzung eine Petition zugestellt worden, die innerhalb eines Tages von über 200 Menschen unterzeichnet worden war. In der Petition heisst es, die Schliessung sämtlicher Aussenschulen sei eine Radikallösung: "Wir sind enttäuscht, dass keine echte Alternative mit Erhalt eines Teilangebotes der Aussenschulen ausgearbeitet wurde."
Die Schliessung aller Worber Aussenschulen sei - so heisst es in der Petition weiter - "eine Sparübung auf Kosten der Aussenorte und Kinder", stehe im Wiederspruch zur kantonalen Bildungsstrategie ("Schulen nahe der Wohnorte"), finde wenig Verständnis in der Bevölkerung, basiere auf falschen Trendangaben ("kein Rückgang der Schülerzahlen") und unpräzisen Aussagen.
[i] Zur BERN-OST-Bildergalerie...
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