Worb - Offener Brief der Ortsplanungs-Gegner
Das Komitee „IG Worb bleibt grün – Rüfenacht bleibt grün“ wendet sich in einem offenen Brief an die Worber Gemeindebehörden und an die Medien. Es verlangt in der neuen Auflage der Ortsplanungsrevision einen kompletten Verzicht auf die Einzonung von Kulturland.
Der offene Brief des Komitees lautet:
„Wir teilen die von Gemeindevertretern und Medien verbreitete Meinung nicht, dass die Ablehnung der OP06+ am letzten Sonntag einen ‚Scherbenhaufen‘ hinterlassen habe und 600'000 Franken im Eimer seien. Im Gegenteil! Sie ermöglicht Worb, die ausgetretenen Wege der Ortsplanungen zu verlassen und eine nachhaltige Kursänderung im Umgang mit der wertvollen Ressource ‚Boden‘ zu vollziehen: weg vom Kulturlandverlust und von der Zersiedlung der Landschaft hin zur Nachverdichtung der bereits überbauten Siedlungsflächen.
Unsere IG hat die Lage analysiert und kommt zu folgenden Schlüssen:
- Wir werden uns nicht zufrieden geben, wenn nur kosmetische Korrekturen an der Ortsplanung vorgenommen werden, zum Beispiel indem ein bisschen weniger Kulturland eingezont wird. Wir verlangen den Verzicht auf die Einzonung von landwirtschaftlich genutztem Land in Worb und Rüfenacht sowie ein Konzept und Massnahmen für eine massive Nachverdichtung im überbauten Siedlungsraum.
- Wir wehren uns dagegen, dass die Ablehnung der OP auf ein Hinterhaus-Problem reduziert wird. In der Abstimmungskampagne haben Befürworter sowie die Medien zum Teil so argumentiert und erste Kommentare von Gemeindepolitikern nach der Abstimmung zielten wieder in diese Richtung. Die Gemeinde darf das von uns ergriffene Referendum gegen die Ortsplanung nicht zu einem Volksvorschlag gegen die Einzonungen in Rüfenacht umdeuten.
- Die OP06+ ist für uns zu einem grossen Teil akzeptabel, die Investitionen somit nicht verloren. Umstritten sind für uns die Einzonungen und die ungenügende Verdichtung im Siedlungsraum.
- Die IG löst sich nicht auf. Sie wird einen zweiten Abstimmungskampf auf noch breiterer Basis führen, falls der Regierungsstatthalter die Abstimmung vom letzten Sonntag ungültig erklären sollte oder die neue Ortsplanung unbefriedigend ausfällt.
- Die IG ist bereit, konstruktiv mitzuarbeiten, um unserer schönen Gemeinde Worb eine nachhaltige, moderne und kulturlandschonende Entwicklung zu ermöglichen.
- Wir erwarten, dass man uns bei der Neuplanung nicht übergeht, freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Gemeindebehörden.“