Worb - OP06+-Abstimmungskampf auf Hochtouren

Plakate, Flugblätter, Inserate, Leserbriefe, öffentliches Streitgespräch: In Worb läuft der Kampf um die neue Ortsplanung OP06+ auf Hochtouren. Jetzt melden sich das Pro-Komitee, der Gewerbeverein "Worber Gwärm", die FDP und ein "Komitee Bauern gegen Kulturlandverlust - Nein zur OP06+" zu Wort.

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch

Unter dem Titel "Eine neue Ortsplanung für die Zukunft" schreibt das "Komitee Pro OP06+": Die neue Worber Ortsplanung trägt wesentlich zur Stabilisierung der Einwohnerzahl bei. Damit lässt sich gewährleisten, dass die vorhandene Infrastruktur (Schulen, Sportanlagen, Strassen) weiterhin optimal ausgelastet ist und die Steuererträge auch in Zukunft ohne Steuererhöhungen in einem gesunden Verhältnis zu den Gemeindeausgaben stehen."

Das Pro-Komitee schreibt weiter: "Die  Ortsplanung 06+ ermöglicht eine moderate Siedlungserweiterung, nimmt auf die bestehende Siedlungsstruktur Rücksicht und ist auf den dörflichen Charakter der Gemeinde abgestimmt. Sie bietet die bestmögliche Lösung für eine nachhaltige Entwicklung und schützt das Worber Landschaftsbild auch für künftige Generationen."

Das Pro-Komitee ist prominent bestückt: Althaus Rebekka, SP, Worb; Bauer René, SP, Rüfenacht; Blumer Jacques, FDP, Worb; Brechbühl Ueli, Worber-Gwärb, Worb; Burkhalter Regula, SP, Worb; Cetin Mayk, EVP, Worb; Cetin Roland, SP, Worb; Emch Ueli, FDP, Worb; Flückiger Erwin, SVP, Worb; Fröhlich Binia, SP, Rüfenacht; Gfeller Marianna, EDU, Worb; Gloor Christian, SVP, Worb; Huber Paul, Rüfenacht; Jörg Peter, Rüfenacht; Joss Hansulrich, SP, Worb; Kämpfer Erwin, FDP, Worb; Lädrach Markus, FDP, Worb; Lanfranconi Guy, FDP, Worb; Leiser Thomas, EVP, Worb; Maccaferri Barbara, FDP, Worb; Messerli Gregor, FDP, Rüfenacht; Moser Christoph, SP, Worb; Ramseier Anneke, SP, Worb; Raymann Brigit, SP, Worb; Reusser Ueli, Worber-Gwärb, Rüfenacht; Schwarzenbach Jürg, FDP, Worb; Seematter Adolf, EDU, Worb; Stucki Beat, Worber-Gwärb, Rüfenacht; Suter Harry, EVP, Worb; Unteregger Erika, SP, Rüfenacht; Wälti Andreas, SVP, Worb; Widmer-Trimaglio Maja, FDP, Rüfenacht; Wirth Fred, SP, Ried; Würgler Walter, FDP, Worb, Zimmermann Lukas, EVP, Richigen; Zimmermann-Oswald Mirja, EVP, Richigen

"Worber Gwärb" sagt Ja

Das Worber Gwärb stellt laut Medienmitteilung "nach eingehender Prüfung fest, dass die neue Ortsplanung nur wenige Neubauflächen aufweist und dass sich diese alle innerhalb des bestehenden Siedlungsgebietes befinden. Damit wird einer weiteren Zersiedelung Einhalt geboten und der Siedlungsraum gegen innen verdichtet bzw. gegen aussen abgerundet."

"Worber Gwärb" hält schreibt zudem: "Wir stellen fest, dass es mehr Wohnungsraum braucht, wenn die Bevölkerungszahl und somit die Steuereinnahmen in Worb stabil bleiben sollen. Für das Gewerbe ist es natürlich auch wichtig, dass weiterhin Bauprojekte zur Ausführung kommen und unsere Betriebe und Arbeitnehmer Arbeit haben."


Argumente und scharfe Kritik der FDP

Die Worber FDP sieht laut Medienmitteilung "vier starke Gründe für ein klares Ja zur Revision der Ortsplanung."
Dem Gegenkomitee wirft die FDP Eigeninteresse mit negativen Folgen für die ganze Worber Bevölkerung vor.

Die innere Verdichtung wird laut FDP gefördert, weil die bestehenden Liegenschaften in Worb, Rüfenacht und in den Aussenorten in Zukunft besser ausgenutzt werden können. Die neuen Einzonungen in Worb und Rüfenacht seien moderat. Die neue Ortsplanung ermögliche eine sinnvolle Entwicklung am richtigen Ort, schone unsere schöne Landschaft und verhindere die Zersiedelung. Ohne Entwicklung drohe ein weiterer Rückgang der Einwohnerzahl: "Wir müssten alle mehr Steuern bezahlen ohne mehr zu erhalten. Das wäre eine schlechte Entwicklung."

Die FDP kritisiert das Komitee der Gegnerschaft scharf: "Die Einzonungen in Worb und Rüfenacht sind sehr moderat und beschränken sich darauf, das Siedlungsgebiet abzurunden. Den Exponenten der Gegner geht es vor allem darum, ihre privilegierten Wohnlagen nicht mit anderen teilen zu müssen. Dieses Vorgehen ist eigennützig und schadet der ganzen Worber Bevölkerung."

Worber Bauern bilden Komitee

Im Vorfeld der Gemeindeabstimmung vom 15. Mai hat sich ein "Komitee Worber Bauern gegen Kulturlandverlust - Nein zur OP06+" gebildet. Das Komitee unter der Leitung des Rüfenachter SVP-Gemeindeparlamentariers und Landwirtes Paul Gfeller "stemmt sich gegen die Zubetonierung von Kulturland": "Die OP06+ will 11 Hektaren Kulturland sofort einzonen und überbauen sowie - gemäss Richtplan - weitere 25 Hektaren als potenzielles Bauland bezeichnen."

Das bäuerliche Komitee schreibt: "Das Komitee kämpft dafür, dass auch in der Gemeinde Worb endlich mit dem kostbaren Gut Boden sparsamer umgegangen wird und das landwirtschaftlich genutzte Kulturland, analog dem Wald, besser geschützt wird und nicht dem Bagger zum Opfer fällt."

Podiumsgespräch am Donnerstag

Am Donnerstag Abend führt die Berner zeitung BZ im Worber "Sternen"-Saal ein öffentliches Podiumsgespräch durch. Unter der Leitung von BZ-Redaktor Christian Liechti diskutieren: Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP), Jacques Blumer (FDP, Pro), Alfred Wirth (SP, Pro), Markus Lädrach (FDP, Pro), Maja Weiersmüller (IG Worb bleibt grün - Rüfenacht bleibt grün, Contra), Marco Jorio (IG, Contra) und Paul Gfeller (SVP, Contra).

www.worb.ch


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Erstellt: 13.04.2011
Geändert: 13.04.2011
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