Worb - Neuer Missklang beim "Dreiklang"
Die Überbauung «Dreiklang» verzögert sich weiter, weil die Investorin den Baurechtsvertrag noch nicht definitiv unterzeichnen will. Es seien zuvor weitere Abklärungen nötig, heisst es bei der Dreiklang Hofmatt AG.
Erleichterung und Zufriedenheit herrschte damals. Die auf Ende Jahr zurückgetretenen Worber Gemeinderäte Jonathan Gimmel (SP), Jürg Kaufmann (SP) und Guy Lanfranconi (FDP) gaben im Dezember 2012 bekannt, welcher Investor den Zuschlag für die Überbauung «Dreiklang» erhalten hatte. Es war die IG Hofmatt, ein Worber Handwerkerkonsortium mit zwanzig Firmen. Ein jahrelanges Hin und Her um die Vergabe des Baurechts schien beendet.
Investorin möchte Vorvertrag
Nun verzögert sich die Sache aber nochmals. Der Baurechtsvertrag für das gemeindeeigene Areal ist noch immer nicht unterschrieben. Die Investorin – jetzt als Dreiklang Hofmatt AG neu gegründet – verlangt, dass sie noch Abklärungen machen kann. Die AG möchte nur einen Vorvertrag abschliessen und ungeklärte Punkte im Nachhinein regeln. Dies gab Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) am Montagabend im Worber Parlament bekannt. Aus seinen Worten war herauszuhören, dass er über die Verzögerung nicht sonderlich erfreut ist. Warum sind jetzt beim «Dreiklang» wieder Misstöne zu hören?
«Es ist noch nicht alles entscheidungsreif», erklärt Andreas Wälti, Bauunternehmer und Präsident der Dreiklang Hofmatt AG. Zum einen geht es um ein fehlendes Näherbaurecht zu einer Nachbarliegenschaft. Zum andern wird eine Erhöhung der Gebäude um ein Stockwerk diskutiert. Grund: Der Bedarf an Alterswohnungen und Pflegeräumen ist grösser als angenommen. Die Betreiberin dieses Bereichs, die Domicil Bern AG, möchte im «Dreiklang» mehr Bewohner unterbringen können. «Solche Änderungen müssen im Vertrag berücksichtigt werden, denn dies beeinflusst das Nutzungsverhältnis, die Planung und die Kosten», sagt Wälti. Bevor diese Aspekte nicht geklärt seien, könne der Baurechtsvertrag nicht unterschrieben werden. Trotzdem müsse die AG wissen, ob sie den definitiven Zuschlag erhalte. «Deshalb möchten wir mit der Gemeinde einen Vorvertrag unterzeichnen.» Denn bei den meisten Punkten gebe es keine Differenzen.
Bis 2017 gebaut?
Den Entwurf dafür hat die AG dem Gemeinderat Ende Mai zugestellt. Dieser wird ihn am 4. Juli beraten. Vielleicht müsse noch nachverhandelt werden, räumt Wälti ein. «Aber dann wollen wir sicher sein, ob wir weiterplanen können.» Er ist überzeugt, dass ein anderer Investor in dieser Situation gleich gehandelt hätte.
Auf dem Areal Hofmatt will die AG ein Gebäude mit Alterswohnungen und Läden bauen. Grösster Anbieter wird Aldi sein. Dazu werden unterirdisch und ebenerdig 170 Parkplätze erstellt. Andreas Wälti ist überzeugt, dass es möglich ist, das Projekt bis 2017 zu realisieren. Gebaut werden kann ohnehin erst ab 2016. Denn ein dort bestehender Hochwasserkanal kann erst abgerissen werden, wenn das neue Bett der Worble fertig ist.