Worb - Neue Chance für den Präsidenten des Stillstands

Der wiedergewählte Gemeindepräsident von Worb Niklaus Gfeller (EVP) will künftig besser kommunizieren und die Entwicklung der Gemeinde voranbringen.

Adrian Schmid, "Der Bund"
In Worb lebt die Demokratie. Hier gibt es kein Gratisticket für den Gemeindepräsidenten zum Weitermachen so wie in Muri oder Ostermundigen. Dass Niklaus Gfeller (EVP) um seinen Job kämpfen musste, lag aber nicht nur an der Konkurrenz bei den Wahlen – sondern auch an ihm selbst. Der ehemalige Gymnasiallehrer hat sich in den letzten acht Jahren als Worber Gemeindepräsident selten gute Noten verdient.
 

Die Zeit war geprägt vom Stillstand. In der Gemeinde wurden kaum neue Wohnungen gebaut. Der Grund: Wichtige Projekte zogen sich in die Länge, und die Ortsplanungsrevision musste neu aufgegleist werden – nach einem Nein der Stimmberechtigten. Worb kam nicht darum herum, die Steuern anzuheben. Die Zukunft des Sportzentrums Wislepark ist nach wie vor nicht gesichert. Einzig die neue Umfahrungsstrasse wurde diesen Herbst eröffnet und der Hochwasserschutz wurde verbessert.

Für Worbs Probleme ist nicht Gfeller alleine verantwortlich. Sein Führungsstil trug aber dazu bei. Er ist kein Visionär, sondern – wenn man es positiv ausdrücken will – ein Pragmatiker mit unaufgeregter Arbeitsweise. Seine Kritiker monieren seit langem, Gfeller ziehe nicht am Karren, sondern werde von hinten gestossen.
 

Immerhin hat Gfeller angekündigt, künftig besser zu kommunizieren. Wenn die Entwicklung in Worb durch den Kanton gebremst wird, darf Gfeller aber auch mal einen Vorstoss auf kantonaler Ebene wagen. Schliesslich ist er Grossrat. Bei Projekten, die sich verzögert haben, wird die Realisierung demnächst beginnen. Das ist Gfellers Chance. Er kann jetzt zeigen, dass auch sein Weg erfolgreich sein kann – und dass er mehr ist als ein Präsident des Stillstands.


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Erstellt: 19.12.2016
Geändert: 19.12.2016
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