Worb - Landwirt verteidigt seine „Hausparzelle“: Einsprache gegen Deponie

Die Worber Umfahrungsstrasse stösst in einem Teilbereich auf Widerstand: Landwirt Hans Hirsbrunner macht Einsprache gegen die vorgesehene Aushubdeponie auf seinem Land zwischen der Bernstrasse und dem Trasse des Blauen Bähnli.

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Bis nächsten Montag läuft die öffentliche Auflage für die vorgesehene Deponie eines Teiles des Aushubes der Grossbaustelle: Mit 110'000 Kubikmetern soll das Land zwischen der Bernstrasse, dem Trasse des Blauen Bähnli und dem Bauernhof Hirsbrunner aufgeschüttet werden.

Gegen dieses Projekt reicht der betroffene Landwirt Hans Hirsbrunner Einsprache ein. Hirsbrunner begründet die Einsprache mit mehreren Argumenten und kritisiert generell die Kommunikationspolitik der Behörden: „Man sucht nicht das Gespräch, man präsentiert fixfertige Pläne.“

Hans Hirsbrunners Land ist von der Umfahrung flächendeckend und dreifach betroffen: Auf dem südlichen Teil führt die neue Umfahrungsstrasse über das Land, auf dem östlichen Teil wird die neu angelegte Worble verlaufen und auf dem Rest des Landes ist die Deponie vorgesehen.

Hans Hirsbrunner fordert die Verlagerung des neuen Worble-Bettes auf die andere Seite der Bernstrasse: „Dann kann man mit mir reden.“ Er wehrt sich gegen die vollständige Umnutzung und Umgestaltung seiner „Hausparzelle“: „Die Deponie-Aufschüttung um bis zu 7 Meter mit bis zu 18 Prozent Steigung beeinträchtigt die Lebensqualität, erhöht die Überschwemmungsgefahr und erschwert die Bewirtschaftung des Landes in unzumutbarem Mass.“

Der Kanton begründet die vorgesehene, baustellennahe Deponie mit Umwelt-Argumenten: Zehntausende von Lastwagenfahrten in eine Deponie ausserhalb der Gemeinde würden wegfallen.

Laut Projektleiter Adrian Gygli gibt es in der Region Worb keine Deponie-Kapazität. Falls die Deponiemöglichkeit beim Bauernhof Hirsbrunner wegfalle, müsse eine Deponie ausserhalb der Region gesucht werden.

Ansonsten sind die politischen, finanziellen und planerischen Vorbereitungen der Worber Verkehrssanierung auf Kurs. Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer (SP) sagte in der Worber Talkshow Braui Plouder, Ständerat und Nationalrat würden das Worber 60-Millionen-Projekt im Rahmen des Agglomerationsprogrammes ohne Zweifel genehmigen. Zuversichtlich ist die bernische Baudirektorin auch bezüglich der zeitgerechten Finanzierung.

Projektleiter Adrian Gygli sagte im Braui Plouder, die baulichen Vorarbeiten seien auf Kurs. Gegenwärtig seien die Landerwerbsverhandlungen im Gang.

Das Rahmenterminprogramm sieht den Baubeginn der Umfahrung im nächsten Jahr vor.

www.worb.ch

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Erstellt: 05.03.2010
Geändert: 05.03.2010
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