Worb - Knappes Nein zur neuen Ortsplanung OP06+, Gemeindepräsident enttäuscht

Die neue Worber Ortsplanung OP06+ ist in der Gemeinde-abstimmung mit 1'711 Ja gegen 1'857 Nein knapp abgelehnt worden. Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) ist enttäuscht. Die gegnerische Interessengemeinschaft begrüsst die Ablehnung.

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Die Differenz zwischen Ja und Nein beträgt 146 Stimmen. Dem Ja-Anteil von 48 Prozent steht ein Nein-Anteil von 52 Prozent gegenüber. Die Stimmbeteiligung betrug 44,8 Prozent.

Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) sagte dem Internetportal BERN-OST in einer ersten Reaktion: "Schade!" Die OP06+ mit vielen positiven und unbestrittenen Verbesserungen sei am Widerstand gescheitert, der sich an der Rüfenachter Hinterhaus-Einzonung entzündet habe.

Niklaus Gfeller sagte weiter, es sei unklar, wie stark sich die Intervention des Regierungststathalters kurz vor dem Abstimmungssonntag auf das knappe Resultat ausgewirkt habe.

Der Worber Parlamentspräsident Christoph Moser (SP) sagte dem Internetportal BERN-OST, er bedaure das knappe Nein zu der guten und moderaten Vorlage, aber der Volkswille sei zu respektieren.

Christoph Moser sagte weiter, ein möglicher Weg sei es nun, eine neue Vorlage auszuarbeiten und dabei auf die Argumente der Gegner einzutreten.

Mit Enttäuschung hat die Worber FDP laut Mitteilung vom knappen Nein Kenntnis genommen: "Wegen einer hängigen Beschwerde ist noch unsicher, ob das Nein auch tatsächlich gilt. Die FDP bedauert, dass nun ein juristisches Hick-Hack droht." So oder so wolle die FDP Hand für neue Lösungen bieten und dem Volk raschmöglichst eine neue Vorlage unterbreiten.

Die „IG Worb bleibt grün/Rüfenacht bleibt grün“ begrüsst die Ablehnung: "Mit dem Nein zur OP06+ wird nun der Weg frei zu einer modernen, nachhaltigen Planung für Worb." Die IG werde sich dafür einsetzen, dass das moderate Wachstum nicht mehr auf der grünen Wiese stattfinde, sondern durch innere Verdichtung.

In der Mitteilung heisst es weiter: "Die IG verlangt, dass die Gemeinde die Anpassung der OP06+ an das Abstimmungsergebnis nun rasch an die Hand nimmt. Die abgelehnte OP06+ kann zu einem grossen Teil als brauchbare Grundlage für die neue Ortsplanung dienen."

Die IG schreibt abschliessend: "Wir sind der Meinung, dass es jetzt auch neue Köpfe in der Planungskommission braucht. Wir jedenfalls sind bereit mitzuarbeiten."

Das gegnerische Bauernkomitee um den Rüfenachter SVP-Landwirt und Gemeindeparlamentarier Paul Gfeller ist "hoch erfreut über die Ablehnung der OP06+": "Es ist ein JA zum Erhalt unserer wertvollen Fruchtfolgeflächen!"

Wie es nach dem Nein zur Ortsplanungsrevision auf juristischer Ebene weitergeht, ist noch offen. Regierungsstatthalter Christoph Lerch sagte am Sonntag Nachmittag auf Anfrage, er müsse die Situation noch analysieren.


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Erstellt: 15.05.2011
Geändert: 15.05.2011
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