Worb - "Ich habe den Krebs überlebt"

Mit 40 wurde bei Nelly Gähwiler ein Knoten in der Brust festgestellt. Der Befund war positiv: Brustkrebs. Doch ein eisiger Überlebenswille hat ihr das Leben gerettet.

Rahel Walther, rahel.walther@reinhards.ch
Manchmal trifft einen das Schicksal hart. Die in Worb ansässige Nelly Gähwiler sah sich mit 40 mit der Schreckensbotschaft Brustkrebs konfrontiert, zusätzlich hatte sie mit einer unglücklichen Ehe zu kämpfen. Doch das Spezielle an dieser Frau: Sie liess sich nicht unterkriegen.

Die im Jahr 1931 in Neuenburg geborene jüngste Tochter eines Garagenchefs überlebte den ersten Krebsbefund, Operation, Chemotherapie und Scheidung. Nun ist sie 78 und nicht minder lebenslustig und mutig: „Der Überlebenswille hat mir das Leben gerettet,“ sagt Gähwiler zu BERN-OST.

„Der Onkologe damals hat mich gefragt, ob ich gegen den Krebs kämpfen wolle und genau das habe ich getan. Ich habe mir damals gesagt, jetzt bin ich hier im Spital und mein einziges Ziel ist es, wieder gesund zu werden.“

Der Krebs war bei Gähwilers Teil der Familiengeschichte: Urgrossmutter, Grossmutter, Mutter und Schwestern, alle erkrankten an Brustkrebs. Gähwilers Schwestern starben jeweils ein Jahr nach Befund, die zweifache Mutter und Bauphysikerin ist sich sicher, dass das daran liegt, dass sie nicht dieselbe verbissen Motivation hatten wie sie selbst.

Vor einem Jahr wurde bei Nelly Gähwiler auch in der zweiten Brust ein Knoten festgestellt, sie musste sich wieder, wie vor 38 Jahren, operieren und einer Chemo- und Hormontherapie unterziehen lassen.

Sie liess sich in einem Regionalspital die Brust wegoperieren und muss nun immer noch mit den negativen Folgen kämpfen: Die Haut klebt an den Rippen. In einer Nachfolgeoperation, diesmal im Inselspital in Bern, soll dies behoben werden. „Wenn man einen Krebsbefund hat und es um eine Radikaloperation geht, soll man auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen,“ meint sie deswegen.

Nelly Gähwilers ganz persönlicher Gesundheitstipp ist es, nicht zurück zu schauen. Dies habe sie in ihrer Stelle als Bauphysikerin bei der Berner Kantonalbank gelernt: „Wenn man einen Bauschaden entdeckt, dann überlegt man sich auch nicht stundenlang, wieso das passiert ist, sondern man macht sich Gedanken darüber, was man dagegen machen kann.“

Doch die schlimmste Last sei die Angst vor dem Krebs, sagt die Hobbymalerin. „Jeder Tag oder jede Energie, die man an Angst verwendet, ist verschwendet. Wenn man einen Knoten bei sich entdeckt oder sich nicht gut fühlt, soll man sofort reagieren. Denn die Summe der Energie ist konstant, also sollte man sie dazu verwenden, um gesund zu werden.“

www.worb.ch

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Erstellt: 01.10.2009
Geändert: 01.10.2009
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