Worb - Gemeindeinitiative "Sperlisacher bleibt!" abgelehnt

Die Worber Stimmberechtigen haben die Gemeindeinitiative "Sperlisacher bleibt!" mit 1'529 Ja- (43 %) gegen 2'054 Nein-Stimmen (57 %) abgelehnt. Die Stimmbeteiligung betrug hohe 45,6 %.

Res Reinhard, res.reinhard@bern-ost.ch

Die Initiative hatte verlangt, dass die Einwohnergemeinde Worb die Reformierte Kirchgemeinde Worb beim Betrieb des sanierungsbedürftigen Kirchgemeindehauses Sperlisacher in Rüfenacht mit einem Anteil von 40 Prozent der Betriebskosten, im Maximum 100'000 Franken pro Jahr, unterstützt.

Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) sagte dem Internetportal BERN-OST in einer ersten Reaktion, er sehe für die Ablehnung zwei Gründe. "Schuld sein dürften die schwierige finanzielle Situation der Einwohnergemeinde, aber auch die Unklarheit über die Zukunft des Sperlisachers."

Für ein Ja zur Initiative hatte das Pro-Komitee "Sperlisacher Ja!" geworben. Das Komitee wollte, dass das Kirchgemeindehaus Sperlisacher erhalten bleibt, damit dieses weiterhin als Begegnungszentrum mit Theatermöglichkeit genutzt werden könne.

Hans Steiner vom Initiativkomitee sagte BERN-OST, er sei enttäuscht. Aber: "Über die Zukunft des Sperlisachers ist damit noch nicht entschieden. Die Verantwortung liegt allein bei der Kirchgemeinde." Das Komitee werde so oder so weiterkämpfen.

Während des Abstimmungskampfes hatte das gegnerische Komitee "Zukunft Rüfenacht" das Volkspostulat "Für ein lebendiges Dorfzentrum in Rüfenacht" eingereicht. Das Volkspostulat verlangt: Der Gemeinderat soll aufzeigen, wie den seit Jahrzehnten bestehenden Bedürfnissen der Rüfenachter Bevölkerung nach öffentlichen Kultur- und Gemeinschaftsräumen, Restaurant, Einkaufsmöglichkeiten und Dorfplatz im Zentrum unter Einbezug der Bevölkerung Rechnung getragen werden kann.

Das Worber Gemeindeparlament hatte die Volksinitiative im Oktober 2014 mit 24 Nein gegen 12 Ja abgelehnt. Unterstützt wurde die Initiative von SVP und EVP, von den anderen Fraktionen aber abgelehnt.

"Vier bis fünf Jahre kommen wir noch durch"

Kirchgemeinde-Präsident Toni Stalder sagte dem Internetportal BERN-OST am Samstag vor der Abstimmung, die Kirchgemeinde habe bewusst keine Abstimmungsparole herausgegeben.

 

Wie es nun mit dem Sperlisacher weitergehe, könne noch nicht genau gesagt werden. "Unser Problem ist, dass die ganze Kirchgemeinde finanziell schlecht dasteht, und dass wir mittelfristig nicht zwei Kirchgemeindehäuser tragen können."

"Vier bis fünf Jahre kommen wir noch durch - bei Annahme der Initiative vielleicht etwas länger", sagte Stalder. Anschliessend reiche das Geld der Kirchgemeinde definitiv nur noch für das Kirchgemeindehaus Worb.

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Erstellt: 08.03.2015
Geändert: 08.03.2015
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