Worb - Finanzlage „schwierig und herausfordernd“

„Schwierig, herausfordernd, problematisch, aber nicht dramatisch“: Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat Auswirkungen auf die Finanzplanung der Gemeinde Worb. Der Gemeinderat hat einschneidende Kostensenkungen beschlossen.

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP), Finanzminister Jonathan Gimmel (SP) und Finanzabteilungsleiter Fritz Jenzer haben die Worber Finanzplanung 2010 bis 2014 präsentiert und kommentiert. Der Tenor: „Die Finanz- und Wirtschaftskrise schlägt auch in den Worber Finanzen durch. Die Tatsache, dass der Steuerertrag in den nächsten zwei Jahren kaum ansteigen wird, belastet den Gemeindehaushalt unverhältnismässig stark.“

An der Medienkonferenz wurde ausgeführt, insgesamt müssten Ertragsausfälle von annähernd einem Steueranlage-Zehntel pro Jahr in Kauf genommen werden. Zusammen mit den hohen Investitionskosten beim Hochwasserschutz und bei den Gebäudesanierungen führe dies zu einer „ausserordentlich schwierigen Planungssituation“.

Trotz ungünstiger Rahmenbedingungen – „es muss mit einer längeren Durtsstrecke gerechnet werden“ – will der Gemeinderat an der Zielsetzung festhalten, die Steueranlage mittelfristig auf das Niveau der Stadt Bern zu senken. Niklaus Gfeller: „Unerlässlich ist, dass wir sowohl die Einnahmenseite als auch die Ausgabenseite im Griff haben.“ Jonathan Gimmel: „Wir sind bestrebt, die Kostenstruktur zu optimieren und im Einflussbereich der Gemeinde zu sparen.“

Die Worber Finanzverantwortlichen führten aus, eine moderate zusätzliche Verschuldung sei verantwortbar, weil die Finanzlage der Gemeinde in den letzten Jahren wesentlich verbessert worden sei. Auch an den geplanten Investitionen will der Gemeinderat festhalten: „Die Investitionen sollen einem antizyklischen Verhalten entsprechend ausgeführt werden, um dem Gewerbe Aufträge zu sichern und damit Arbeitsplätze zu erhalten.“

Der Worber Gemeinderat hat - so heisst es im Finanzplan 2010/2014 - „angesichts der ungenügenden Ertragslage einschneidende Vorgaben zur Senkung der Kosten beschlossen“. Das Massnahmenpaket bringt Einsparungen von jährlich 750'000 Franken: Reduktion von Honoraren, Gutachten und Dienstleistungen, Reduktion des betrieblichen und baulichen Unterhalts, Personal- und Sachaufwand für 2010 ohne Teuerung, Fluktuationsgewinne beim Personal.

Bei den Spezialfinanzierungen Abfall, Wasser und Abwasser sind Entwicklungen und Perspektiven unterschiedlich. Die Worber Finanzverantwortlichen gaben bekannt, dass bei der Abfallentsorgung die für 2010 und 2011 angekündigte Gebührenerhöhung nicht notwendig sei. Notwendig sei aber die angekündigte Erhöhung des Wasserpreises, „nicht zuletzt wegen der hohen Investitionen“. Ab 2011 soll auch die Abwassergebühr angehoben werden, wegen hohen Investitionen und ARA-Betriebskosten.

Das Worber Gemeindeparlament wird die Finanzplanung 2010 bis 2014 am 7. September beraten.

www.worb.ch

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Erstellt: 20.08.2009
Geändert: 20.08.2009
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