Worb - Finanzen machen Sorge
Die Rechnung 2013 mit einem Defizit von 1,1 Millionen Franken gab im Parlament Anlass zur Besorgnis. Der Tenor: Worb muss sparen und mit neuen Einwohnern die Steuererträge erhöhen.
hrh, Berner Zeitung BZ
Die Klagen sind nicht neu. Seit Jahren gibt die finanzielle Situation von Worb zu reden und veranlasst vor allem die Parlamentarier, Rezepte vorzuschlagen, wie die Gemeinde aus der angespannten Situation herausfindet. Dies war auch am Montag im Grossen Gemeinderat nicht anders, als die Rechnung 2013 behandelt wurde. Diese schliesst mit einem Defizit von 1,12 Millionen Franken. Direkte Kritik zur Rechnung gab es im Parlament nicht. Besorgt zeigten sich die Votanten aber besonders darüber, dass die Steuererträge der natürlichen Personen um 763 000 Franken tiefer ausfielen als budgetiert. Dieses Minus wurde zwar wettgemacht durch höhere Steuern von Firmen sowie Grundstücks- und Kapitalgewinnsteuern. Trotzdem ist klar: Worb verliert gute private Steuerzahler und kann die Ausfälle nicht kompensieren. Das schmälert die Erträge, was wiederum zu Spardruck führt.
«Wir können nicht mehr lange so weiterfahren», sagte SVP-Fraktionschef Bruno Wermuth. Bei den meisten Parteien wurde der Ruf nach zusätzlichen Sparübungen laut. Es gelte, teils auf Wünschbares zu verzichten, sagte BDP-Sprecher Christof Läderach. Es wurde vorgeschlagen, Investitionen hinauszuschieben. «Das ist eine Zeitbombe», hielt dem der zuständige Gemeinderat Markus Lädrach (FDP) entgegen. Schon heute werde weniger investiert, als eigentlich nötig wäre, sagte er und wies darauf hin, dass Mehreinnahmen gefragt seien: «Der Gemeinderat wird nicht darum herumkommen, für das Budget 2015 eine Steuererhöhung vorzuschlagen.» Nach den Reaktionen zu schliessen, haben sich die Parlamentarier schon auf eine solche eingestellt. Die Rechnung 2013 wurde einstimmig gutgeheissen.