Worb - FDP sondiert für Kampfwahl

Eine Kampfkandidatur gegen Gemeindepräsident Niklaus Gfeller ist für die FDP Worb nicht vom Tisch. "Darüber finden bald Gespräche mit der SVP und der SP statt", sagt Vizepräsident Guy Lanfranconi. In den Parteien gibt Gfellers Vollamt zu reden.

Herbert Rentsch / Berner Zeitung BZ

Bleibt Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) bei den Wahlen im Herbst einziger Kandidat fürs Präsidium? Nachdem Gfeller vor zwei Wochen das Departement Planung abgegeben und die Sparte Sicherheit übernommen hat, ist die Kritik an ihm jedenfalls schlagartig leiser geworden.


Gfeller will nochmals als Gemeindepräsident antreten, ein Gegenkandidat ist bisher nicht in Sicht. Die grossen Parteien tun sich schwer damit, einen Kandidaten zu portieren, weil dieser gegen den amtierenden Präsidenten antreten müsste. Deshalb würde wohl nur eine gemeinsame Kandidatur der grossen Parteien zum Ziel führen.

An der SVP-Versammlung vom Montag wurde nicht über eine Kampfwahl ums Gemeindepräsidium gesprochen. Parteipräsident Martin Wälti gab bekannt, die Partei werde voraussichtlich keinen Kandidaten nominieren. Auch bei der SP schimmert wenig Kampfeslust durch: «Gegen den amtierenden Präsidenten zu siegen, ist schwierig», sagte Präsidentin Sandra Büchel.

Für die FDP dagegen ist eine gemeinsame Kampfkandidatur nicht vom Tisch. «Wir werden mit den anderen Parteien Gespräche führen, das hat die Parteiversammlung so beschlossen», sagt Vizepräsident und Gemeinderat Guy Lanfranconi. SVP und SP hätten ihm bestätigt, dass ein Interesse daran vorhanden sei. Der Austausch zwischen den Parteien soll in den nächsten Wochen stattfinden.

Dass sich die FDP weiter um einen Kampfkandidaten bemüht, hat offenbar mit den Diskussionen zu tun, die nach Gfellers Departementswechsel in den Worber Politkreisen aufkamen. Es geht dabei um die Arbeitsbelastung des Gemeindepräsidenten. Denn das Präsidium ist in Worb ein Vollamt. In den Parteien fragt man sich nun, ob Niklaus Gfeller mit den Departementen Präsidiales und Sicherheit ausgelastet ist. Dies rechtfertige ein Vollamt mit rund 200000 Franken Jahresgehalt nicht, ist etwa zu hören. In Worb fragt man sich sogar, ob das Dorf wirklich einen vollamtlichen Gemeindepräsidenten braucht.

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Erstellt: 26.04.2012
Geändert: 26.04.2012
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