Worb - Ein Frühaufsteher wird höchster Worber

Die BDP stellt mit Christof Läderach erstmals den Präsidenten des Worber Parlaments.

ad, "Der Bund"

Bei Christof Läderach klingelt der Wecker bereits um drei Uhr. Wenig später sitzt er in einem Lastwagen. Läderach führt eine Transportfirma mit 22 Angestellten und rund einem Dutzend Fahrzeugen. Auch der Chef ist täglich unterwegs. «Der teuerste Mitarbeiter kann nicht den ganzen Tag im Büro sitzen», sagt er. Schon als Knabe war Läderach lieber beim Vater im Lastwagen als in der Badi. Heute führt der gelernte Lastwagenmechaniker das Unternehmen in vierter Generation.

Chef ist Läderach in diesem Jahr auch im Worber Parlament, heute Montag leitet er erstmals eine Sitzung. Der 57-Jährige ist der erste BDP-Vertreter, der zum höchsten Worber gewählt wurde – nach einem rasanten Aufstieg. Erst im letzten Oktober wurde er zum Vizepräsidenten ernannt. Die BDP musste einen Ersatzmann für Adrian Hauser suchen, der in den Gemeinderat nachrutschte. Er trat dort die Nachfolge seines im Amt verstorbenen Vaters Ernst Hauser an.

Christof Läderachs Vater gehörte einst auch dem Worber Gemeindeparlament an, allerdings war er bei der FDP. Mit der Politik machte er schlechte Erfahrungen. Die Geschäfte im Familienbetrieb litten darunter, weil Kunden ihre Bestellungen zurückzogen. Christof Läderach zögerte daher lange, bis er in die Politik ging. Im Jahr 2012 wurde er ins Gemeindeparlament gewählt. Heute ist er dort für seine kurzen Voten bekannt. «Wir sind keine Pfarrer, die eine Predigt füllen müssen», sagt er. Die Argumente, welche die Vorredner eingebracht hätten, lasse er weg, sagt Christof Läderach. Zudem wolle er auch nicht einfach die Botschaft wiedergeben.

Die BDP sei die einzige Partei, die seinen Idealen entspreche, sagt Läderach weiter. «Es gibt links und rechts Sachen, die ich gut finde. Es bringt aber nichts, wenn beide Seiten stur bleiben. Nur miteinander kommen wir vorwärts.» In diesem Jahr kandidiert Läderach auch für das Kantonsparlament. Ambitionen hat er jedoch keine. Er sieht seine politische Zukunft weiterhin auf kommunaler Ebene.


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Erstellt: 05.02.2018
Geändert: 05.02.2018
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