Worb - EVP lässt Muskeln spielen, ohne Erfolg
Bei den Kommissionswahlen im Worber Parlament ging die EVP in die Offensive, erreichte aber ihre Ziele nicht.
Die Wiederwahl von Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) und die vier Sitzgewinne im Parlament scheinen die EVP selbstsicher gemacht zu haben. Bei den Wahlen für die Geschäftsprüfungs- und die Aufsichtskommission im Parlament ging die Partei jedenfalls in die Offensive.
Die Sitze der beiden Kommissionen werden in Worb üblicherweise im Vorfeld nach Proporz unter den Parteien aufgeteilt. Als Präsident der Geschäftsprüfungskommission (GPK) war Guido Federer (SP) vorgeschlagen. Doch die EVP schickte am Montag auch Mayk Cetin ins Rennen. Bei der schriftlichen Abstimmung zog Cetin aber den Kürzeren. Für die siebenköpfige Aufsichtskommission portierte die EVP zwei Kandidaten, wie die stärksten Parteien SP und FDP. SP-Fraktionschefin Anneke Ramseier zog darauf eine der SP-Kandidaturen zurück und bat die EVP, Gleiches zu tun. So wäre es zur stillen Wahl gekommen. «Wir bleiben bei unseren Kandidaten», sagte aber EVP-Fraktionspräsident Mayk Cetin. Im ersten Wahlgang wurden die Vorgeschlagenen der andern Parteien gewählt, die EVP-Leute verpassten das absolute Mehr. Weil sich Rolf Stöckli dann zurückzog, war Andreas Bergmann gewählt – ohne zweiten Wahlgang.
Lässt die EVP im Parlament also ihre Muskeln spielen? «Nein», sagt Mayk Cetin. Er habe fürs GPK-Präsidium kandidiert, weil er Amtsältester in der Kommission ist und bisher Vizepräsident war. «Ich denke, das ist legitim.» Zur Aufsichtskommission sagt er: «An der vorgängigen Sitzung der Parteien blieb offen, wer den zweiten Sitz erhalten würde. Da bei uns zwei Neue Interesse hatten, stellten wir zwei Kandidaten.» Die EVP wolle mit den andern Parteien konstruktive Lösungen finden, beteuert Cetin. «Wir sind keine Partei, die sich politisch profilieren will.»