Worb - Die Auswanderung der Bonanis

Marlise und Markus Bonani haben ihr Lebensziel verwirklicht: Sie sind auf die portugiesische Insel Madeira im Atlantischen Ozean ausgewandert. Mit dabei: Freund René Ruff aus Enggistein, Katze Obelix und Hund Valliant.

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Bonanis Auswanderung begann schon irgendwann anfangs der Achziger Jahre in der Worber „Löwen“-Gaststube: Der Grafiker, der seit seiner Kindheit in Worb wohnt, und seine Frau – gebürtige Baslerin – lernten den damaligen „Löwen“-Kellner Silvano kennen. 1984 kehrte Silvano von Worb auf seine Heimatinsel Madeira zurück.

1987 besuchten Marlise und Markus Bonani erstmals ihren Freund Silvano auf Madeira. Seit damals reisten sie immer wieder auf die grüne, steile, zerklüftete Insel 1‘000 Kilometer südwestlich von Lissabon – die Perle des Atlantiks. 1989 wurde ein Haus gebaut.

Jetzt sind Bonanis definitiv auf der Insel angelangt, auf der Christoph Kolumbus lebte, der letzte österreichische Kaiser Karl I. starb und Fussballer Cristiano Ronaldo herkommt. Haushalt und Büro wurden in riesigen Containern transportiert, Markus Bonani und René Ruff reisten per Auto und Fähre, Marlise Bonani flog hinterher.

Am Vorabend der Abreise sagte Markus Bonani – natürlich in der „Löwen“-Gaststube – der Worber Post: „Saudade!“ Das ist eine spezifisch portugiesische Form des Weltschmerzes und heisst etwa: „Ich bin ein bisschen wehmütig.“ Es gebe jetzt gerade „ein wenig schwierige Abschiedsmomente – unsere Worber Freunde werden wir vermissen und ich weiss effektiv nicht so recht, wie es wirklich sein wird“.

Marlise Bonani ist völlig locker: „Die Worber können ja zu uns kommen – jederzeit und gerne!“ Und: „Ein Bein behalte ich in Basel, an der Fasnacht, und nach Worb zurück werden wir immer wieder kommen.“

Markus und Marlise Bonani arbeiten auf Madeira weiter, er als Grafiker, sie als Treuhänderin: „Mit den heutigen Kommunikationsmöglichkeiten ist das überhaupt kein Problem.“ Berufliche Zukunftsangst haben sie keine: „Als Selbständigerwerbende gab es auch in Worb gewisse Ungewissheiten.“

Dem geplanten Umbauten im Haus sehen Bonanis zuversichtlich entgegen: Freund René Ruff ist Handwerker und hat seine Holzbearbeitungsmaschinen mitgenommen.

www.worb.ch

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Erstellt: 15.05.2010
Geändert: 15.05.2010
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